Prozess vor dem Landgericht Kleve Handyraub mit Elektroschocker

Goch · Am Klever Landgericht startet Freitag der Prozess gegen einen 19-jährigen Gocher.

 Vor dem Landgericht in der Schwanenburg muss sich ein Gocher wegen Raubes verantworten.

Vor dem Landgericht in der Schwanenburg muss sich ein Gocher wegen Raubes verantworten.

Foto: van offern/van Offern

Ein 19-jähriger Mann aus Goch muss sich am kommenden Freitag vor der Jugendkammer des Klever Landgerichts verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten gemeinschaftlichen schweren Raub, gefährliche Körperverletzung und darüber hinaus noch den Verstoß gegen das Waffengesetz vor. Mit dem Gocher soll am Freitag auch ein 21-jähriger Gelderner auf der Anklagebank Platz nehmen. Der Gelderner muss sich wegen Hilfeleistung der zuvor genannten Taten verantworten.

Was wird den beiden jungen Männern vorgeworfen? Es geht um hochwertige Mobiltelefone. Die Handys hatte ein Internethändler auf der Plattform „eBay Kleinanzeigen“ zum Verkauf angeboten. Am 24. September 2018 soll der Gocher Angeklagte mit dem Handyverkäufer Kontakt aufgenommen haben. Zu einem Treffen kam es offenbar bereits am darauffolgenden Tag.

Der vereinbarte Treffpunkt war Düsseldorf. Dort soll der Gocher dann zunächst die Seriennummern geprüft haben. Im Anschluss schaute er sich die Rechnungen genau an. Als sowohl Seriennummer und Rechnungen in Ordnung waren, ging er mit dem mutmaßlich Geschädigten in dessen Wohnung.

Einen Elektroschocker soll dann ein zweiter Täter, gegen den gesondert ermittelt wird und der dem Duo gefolgt war, gezückt haben. Das Duo  soll dann gemeinsam die Handys des Düsseldorfers genommen haben und geflüchtet sein. Die Flucht ist jedoch laut Anklageschrift nicht vollends gelungen: Der Handyverkäufer soll den Räubern gefolgt sein, obgleich diese auch noch nach ihm schlugen – sogar mit dem Elektroschocker.

Der Geschädigte soll schließlich mithilfe eines Nachbarn den Gocher überwältigt und festgehalten haben. Der gesondert verfolgte weitere Täter konnte laut Anklage mithilfe des dritten Angeklagten aus Geldern flüchten. Der Gelderner soll den beiden mutmaßlichen Räubern als Fahrer gedient und damit Beihilfe geleistet haben. Alle drei sollen laut Staatsanwaltschaft in den Plan eingeweiht gewesen sein.

Der Handyverkäufer soll während der Auseinandersetzung mehrere Prellungen erlitten haben. Zur Hauptverhandlung am Freitag, 24. April, sind insgesamt fünf Zeugen geladen.

Die Verhandlung beginnt um 9.30 Uhr in der Klever Schwanenburg vor dem Landgericht. Trotz der Corona-Pandemie wird der Fall öffentlich verhandelt – allerdings unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen.

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