Überhangklassen werden gebildet Kleve hat mehr Grundschüler als untergebracht werden können
Kleve · Im Klever Stadtgebiet wird es zum kommenden Schuljahr mehr Grundschüler geben als eigentlich in den Schulgebäuden untergebracht werden können. Wie die Stadt damit umgeht.
An der Willibrord-Schule Kellen, an der Sankt Michael-Schule Reichswalde und vor allem an der Grundschule an den Linden sind die Anmeldezahlen sehr hoch. So viel war bereits seit November 2022 bekannt. Nun hat die Stadt Kleve im Schulausschuss bekannt gegeben, wie und wo die Schüler untergebracht werden sollen.
Demnach haben die Grundschulen der Stadt laut Beschluss der Politik insgesamt 18 Eingangsklassen (Züge). „Aufgrund der hohen Anmeldezahlen operieren wir fürs kommende Schuljahr mit 21 Zügen“, sagte Bürgermeister Wolfgang Gebing. Jens Wilmeroth, Leiter der Gemeinschaftsgrundschule An den Linden, ordnete diese Zahl folgendermaßen ein: „Wir müssten gesetzlich 23 Züge bilden. Weil es in Kleve aber nicht anders machbar ist, haben wir uns geeinigt, dass es 21 Klassen werden.“
Die drei zusätzlichen Züge (die Schüler für fünf Klassen aufnehmen müssen), werden eingerichtet an der Grundschule an den Linden, an der Montessorischule und an der St.-Michael-Schule Reichswalde. An der Grundschule An den Linden geht das gut, weil durch die Einführung des rhythmisierten Ganztags dort Räume vorhanden sind, an der Montessorischüle ebenfalls, weil es sich dort nicht genügend Schüler angemeldet haben, um die geplanten vier Züge zu füllen. Eng wird es an der St.-Michael-Schule in Reichswalde. Durch einen Brand fallen dort zwei Mehrzweckräume weg. Dafür erhält die Schule einen Sanitätscontainer auf dem Schulhof. Die zusätzlichen Schüler müssen in den vorhandenen Räumen beschult werden.
Zur Begründung, warum nicht genügend Räume zur Verfügung stehen, obwohl die Schülerzahlen für die kommenden Schuljahre schon lange im Voraus feststehen, sagte Bürgermeister Wolfgang Gebing: „Einige Schulen hätten schon früher fertig sein sollen. Weil das nicht funktioniert hat, haben wir nun in einigen Schulen Überhangklassen.“
SPD-Fraktionschef Christian Nitsch, kritisierte, dass für die Willibrordschule in Kellen, die nun ausgebaut wird, nur eine Einfachturnhalle zur Verfügung steht. Dies sei laut Gutachterempfehlung nicht ausreichend für eine große Schülerzahl. GSK-Leiter Georg Hoymann entgegnete, dass es derzeit keine Planungen für eine Erweiterung der Hallenflächen gebe.
Besorgt zeigte sich die Politik, ob es gelingen kann, den für 2025 angekündigten Rechtsanspruch auf ein Ganztagsangebot zu gewährleisten. Aktuelle Zahlen, wie viele Schüler sich derzeit auf den Wartelisten für die Ganztagsbetreuung befinden, konnte die Verwaltung auf Anfrage erneut nicht vorlegen.
Die Fertigstellung der Turnhalle für die Montessorischule verzögert sich. Weil Fenster nicht geliefert werden können, wird die Turnhalle voraussichtlich erst im September 2023 fertig.