Kreis Kleve Immer mehr Menschen im Kreis Kleve

Kreis Kleve · Vor allem die Städte Emmerich, Kleve und Goch sind zwischen Juni 2011 und Juni 2012 gewachsen. Die größten Rückgänge verzeichneten Rees und Uedem. Im Kreis stieg auch die Zahl versicherungspflichtiger Arbeitsplätze.

Kreis Kleve: Immer mehr Menschen im Kreis Kleve
Foto: QUELLE: IT.NRW | GRAFIK: SCHNETTLER

Der Kreis Kleve wächst: Die Zahl der Einwohner ist nach dem jüngsten Bericht von Information und Technik Nordrhein-Westfalen (it.nrw), dem statistischen Landesamt NRW, wieder gestiegen. Nach Rückgängen in den vergangenen Jahren verzeichnete der Kreis zwischen Juni 2011 und Juni 2012 wieder einen Zuwachs von 544 Menschen und zählt nach den jetzt veröffentlichten Zahlen 308 503 Einwohner. Davon sind 155 459 weiblich.

544 klingt zunächst nicht viel, ist aber gemessen am Rückgang der Zahlen in anderen Landkreisen des Landes (eigentlich wachsen nur noch die Großstädte, der Kreis Wesel zählte beispielsweise im gleichen Zeitraum über 1000 Bürger weniger) ein erfreuliches Ergebnis. Der Regierungsbezirk Düsseldorf hat insgesamt einen geringen Rückgang von 564 Menschen.

"Sechs von zehn Einwohnern lebten Mitte 2012 in einem der 30 Kreise oder in der Städteregion Aachen (10 707 433), die anderen 7 130 273 Personen wohnten in einer der 22 kreisfreien Städte des Landes", so das statistische Landesamt. Dieses Verhältnis habe sich im ersten Halbjahr des Jahres 2012 zugunsten der kreisfreien Städte verändert. Während die Kreise in den ersten sechs Monaten des Jahres 7404 Einwohner verloren, stieg die Bevölkerungszahl in den kreisfreien Städten um 3154 an, so it.nrw. Neben der Einwohnerzahl stieg im Kreis Kleve in den vergangenen zwei Jahren allerdings auch die Zahl der versicherungspflichtigen Arbeitsplätze um insgesamt 4144. Damit hat der Kreis Kleve derzeit 82 006 versicherungspflichtige Arbeitsplätze (Stand Monat März 2012), bestätigte gestern die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Kleve.

Beim Kreis hofft man auf weiteres Wachstum auch in den kommenden Jahren. "Wir erwarten weiterhin einen Zuzug aus den Niederlanden in den Kreis Kleve. Immerhin misst die Grenze zwischen dem Kreis und dem Nachbarland 138 Kilometer", sagt Eduard Großkämper, Sprecher des Kreises Kleve, gestern.

Außerdem rechnet man im Kreis Kleve auch mit dem Zuzug jüngerer Menschen: Die neuen Zahlen der Hochschule Rhein-Waal mit einem Plus von 1000 Studenten sind im Berechnungszeitraum von it-nrw noch nicht enthalten, so Großkämper. Zumal die Studentenzahlen im Kreis Kleve in den kommenden Jahren noch einmal deutlich steigen sollen.

Der Kreis Kleve sei zudem ein attraktiver Wirtschaftsstandort, der eine große Freizeit- und Lebensqualität biete, die aus dem einstigen Randgebiet inzwischen ein attraktives Zuzugsgebiet machten, erklärt Großkämper. "Mit den Autobahnen und dem Flughafen haben wir auch sehr gute Verkehrsanbindungen", so Kreissprecher Eduard Großkämper.

Wichtig sei aber, dass die Kreis Klever Kommunen angesichts dieser Fakten auch die nötigen Wohnflächen im Gebietsentwicklungsplan bekommen. Diese stehen dem Kreis Kleve zu und dürften nicht mit Blick auf andere Städte beschnitten werden (wir berichteten). "Wenn wir angesichts der jetzt vorliegenden Zahlen die uns zustehenden Flächen bekommen, bedeutet das ja nicht einmal zwingend, dass mehr Freiflächen verbraucht werden. Denkbar ist auch eine innerstädtische Verdichtung", sagt der Kreissprecher.

Während die beiden größten Kommunen Kleve und Goch nach der Statistik von it.nrw weiter wachsen — Kleve hat ein Plus von 240 und damit jetzt 49 667 Einwohner, Goch ein Plus von 191, jetzt 34 332 Einwohner — sind der Stadt Geldern als drittgrößter Kommune im Kreis 21 Bürger abhanden gekommen: Geldern zählt jetzt 33 636 Einwohner. Den prozentual größten Sprung hat Emmerich gemacht und kommt mit einem Plus von 224 auf jetzt 29 754 Einwohner.

Neben Geldern haben sechs weitere Städte und Gemeinden Personen verloren. Die höchsten Rückgänge verzeichnen Rees, minus 145 auf jetzt 22 077 Einwohner, und Uedem, minus 108 auf jetzt 8108 Einwohner.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort