Kranenburg Im Streit zwischen Bauern und Nabu schlichten Mediatoren

Kranenburg · Das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen unter Minister Johannes Remmel (Grüne) hat offenbar genug vom Streit zwischen Landwirten im Naturschutzgebiet Düffel und der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein in Kranenburg.

 Mit Schildern protestieren Landwirte gegen den Nabu.

Mit Schildern protestieren Landwirte gegen den Nabu.

Foto: privat

Deswegen hat das Ministerium zwei Mediatoren eingesetzt, die die verfeindeten Lager befrieden sollen, indem sie Gespräche zwischen Vertretern der Landwirtschaft und des Nabu moderieren. Zwei dieser Sitzungen haben bereits im Kranenburger Rathaus stattgefunden. Über erste Ergebnisse herrscht auf beiden Seiten Stillschweigen - zu groß ist die Furcht, dass der Konflikt erneut eskalieren könnte.

Nabu forderte Mähverbote

Seit vielen Jahren gärt es zwischen zwischen Landwirten und der Nabu-Naturschutzstation Niederrein. Als der Nabu sein Projekt zum Schutz von Wiesenbrütern in der Düffel ("Life Plus") plante und den Bauern Mähverboten auf ihren Feldern auferlegt wurden, brannte der Streit offen auf. Josef-Peters, der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve, sprach bereits von einem drohenden "Krieg in der Düffel". Als dann noch das umstrittene Life-Plus-Projekt, für das der Nabu in den nächsten Jahren 12,3 Millionen Euro zum Ankauf von Flächen in der Düffel erhalten wird, bewilligt wurde, liefen die Landwirte Sturm.

Landwirte protestierten

Während der Nabu das Projekt damit rechtfertigt, dass auf zugekauften 215 Hektar Grün- und Ackerland der Lebensraum der Uferschnepfe geschützt werden soll, befürchten die Landwirte, dass ihnen bald nicht mehr genügend Pachtflächen zur Verfügung stehen. Bei einem Besuch der EU-Kommission im November 2013 machten die Landwirte ihrem Ärger lautstark Luft - und spätestens da wurde dem Ministerium wohl klar, dass ein Konsens herbeigeführt werden muss.

Naturschützer wollen Flächen kaufen

Das beschlossene Flurbereinigungsverfahren, mit dessen Hilfe der Nabu größere zusammenhängende Flächen erwerben könnte, liegt indes noch auf Eis. Offenbar sollen erst die Ergebnisse des Gesprächskreises, der noch bis November dauern soll, abgewartet werden. Gleichwohl betont Nabu-Naturschutzreferent Andreas Barkow: "Wir halten Augen und Ohren offen für Flächen, die uns angeboten werden." Denn eines sei klar, so sagt Andreas Barkow: "Die Mediatoren verhandeln nicht darüber, ob das Projekt durchgeführt wird." Ziel des Verfahrens sei es vielmehr, ein kooperatives Auskommen zwischen den Landwirten und den Naturschützern in der Düffel bis zum Jahr 2020 zu verwirklichen.

(RP)
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