Kleve Hundekot trotz "Dogstation"

Kleve · Trotz der "Dogstation", die die Stadt Kleve an der Krohnestraße aufgestellt hat, klagen die Anwohner über Verschmutzung durch Hundekot. Erst vor sieben Monaten waren aufwendige Bauarbeiten dort beendet worden.

 Aus den Dogstations lassen sich Tüten ziehen, mit denen Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner beseitigen können.

Aus den Dogstations lassen sich Tüten ziehen, mit denen Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner beseitigen können.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Elf Monate lang wurde die Krohnestraße für rund 1,2 Millionen Euro umgebaut, neue Bäume gepflanzt, um "den Alleecharakter zu erhalten". Nun, etwa sieben Monate nach Beendigung der Bauarbeiten klagen die Anwohner rund um die Krohnestraße über Verschmutzung durch Hundekot. "Manche Tierhalter sind einfach unverschämt", beschwert sich Wilhelm Paal, der seit mehr als 30 Jahren auf der Krohnestraße wohnt.

 Den Anwohnern stinken die hinterlassenen "Geschäfte" der Hunde. Der Kot fällt besonders auf dem Kies rund um die neu gepflanzten Bäume auf. Schilder sollen Hundebesitzer ermahnen, ihren Vierbeiner an anderer Stelle "machen" zu lassen.

Den Anwohnern stinken die hinterlassenen "Geschäfte" der Hunde. Der Kot fällt besonders auf dem Kies rund um die neu gepflanzten Bäume auf. Schilder sollen Hundebesitzer ermahnen, ihren Vierbeiner an anderer Stelle "machen" zu lassen.

Foto: Stade, Klaus-Dieter

"Die Verschmutzung dadurch hat meiner Meinung nach im Laufe der letzten Jahre erheblich zugenommen. Da die Krohnestraße früher anders strukturiert war, mit mehr Grünflächen, fiel der Kot vielleicht auch nicht so auf", sagt der Anwohner. Derzeit befindet sich um die neu gepflanzten Bäume noch Kies, schilfähnliche Pflanzen sind schon eingesetzt und müssen nur noch aus dem Boden sprießen.

Der Stadt ist das Problem mit den Hundehaufen bekannt, daher wurden auf der Krohnestraße auch sogenannte "Dogstationen" aufgestellt: Spenderautomaten, aus denen sich Hundetüten ziehen lassen. "Zu Beginn des Jahres 2006 wurden die ersten zehn Spenderautomaten in Kleve aufgestellt. Veranlasst haben dies die Umweltbetriebe der Stadt, bei denen regelmäßig zahlreiche Beschwerden wegen der Verschmutzungen mit Hundekot eingingen.

Man wollte testen, ob sich hierdurch Verbesserungen einstellen", sagt Rolf Janssen, Vorstand der Umweltbetriebe (USK). Das "grundsätzliche Problem", so Janssen, sei dadurch "allenfalls ein wenig vermindert, jedoch keinesfalls beseitigt." Hinzu komme die Erkenntnis, dass "oftmals Tüten aus den Automaten herausgezogen und ungenutzt im näheren Umfeld verstreut werden - somit also dann eine andere Art der Verschmutzung darstellen", erklärt der Vorstand der Umweltbetriebe.

Auch Hundebesitzer Thomas Zylstra, der in der Nähe der Krohnestraße wohnt, hat diese Beobachtung schon öfter gemacht. "Wenn dann sogar die leeren oder auch benutzten Mülltüten einfach auf den Kies geworfen werden, ist das nicht mehr lustig", sagt der Klever. Denn im Gegensatz zu ihrem Inhalt werden die Plastiktüten für Hundekot nicht biologisch abgebaut.

Über die Begründung einiger Hundebesitzer, man zahle ja schließlich Hundesteuer, muss Zylstra lachen. "Das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun, Steuern zahlen wir für alles. Und die Stadt ist ja nicht dazu da, den Hundekot wegzuräumen", sagt der Klever, der sich in letzter Zeit oft über die Hundehaufen und vor allem über achtlos hingeschmissene Tüten vor seinem Haus ärgert. Ein weiterer Mülleimer auf der Krohnestraße würde dieses Problem vielleicht verbessern, bringt Wilhelm Paal an. "Momentan gibt es zwei Mülleimer hier, in der Mitte der Straße jedoch fehlt eine Möglichkeit zur Entsorgung", so Paal. Dennoch halte auch er es nicht für die Pflicht der Stadt, den Hundedreck zu beseitigen. Da müsse man an die Verantwortung der Hundebesitzer appellieren, die seiner Meinung nach im Notfall zwei Schritte mehr zum Mülleimer machen sollten.

(iho)
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