Kleve Hotel Cleve: Bau kann beginnen

Kleve · In der nächsten Woche gibt das Unternehmen Zevens Invest endlich den Startschuss für die Bauarbeiten des Rilano Hotel am Spoykanal. Grund für die Verzögerung: Archäologen waren auf 40 geheimnisvolle Fässer gestoßen.

 So sah es in der Unterstadt aus, bevor die Bagger zur Auskofferung des Hotel-Grundstücks (große Rasenfläche) anrückten.

So sah es in der Unterstadt aus, bevor die Bagger zur Auskofferung des Hotel-Grundstücks (große Rasenfläche) anrückten.

Foto: Gottfried Evers/Pilot: Norbert Fleuren

In den vergangenen Wochen sah es auf der Hotel-Baustelle am Spoykanal aus wie im ägyptischen Tal der Könige. Ausgerüstet mit Besen und Schaufeln, vor Sonne und Regen mit Schirmchen geschützt, hatten sich Archäologen in mühevoller Kleinarbeit durch den Untergrund gewühlt wie Maulwürfe. Zu Tage kam schließlich Erstaunliches: 40 Fässer.

 Die Archäologen haben am Spoyufer eine Kraterlandschaft hinterlassen. Nun wird der Abraum entsorgt, können die Bauarbeiten beginnen.

Die Archäologen haben am Spoyufer eine Kraterlandschaft hinterlassen. Nun wird der Abraum entsorgt, können die Bauarbeiten beginnen.

Foto: Stade

"Die Fässer stammen wohl aus dem 19. Jahrhundert und sind industriell gefertigt worden", sagt Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer. "Ursprünglich waren vermutlich Gerberflüssigkeiten in ihnen gelagert. Dann hat man die Fässer mit Holzschnitzeln gefüllt und versiegelt", so Rauer weiter. Die gute Nachricht für den Bauherrn, das Unternehmen Zevens Invest: Archäologischen Wert besitzen die Fässer nicht.

Der endgültigen Baugenehmigung steht nun nichts mehr im Weg, nicht zuletzt, weil auch tiefer gehende Grabungen keine spektakulären Funde ergaben. "Das einzige, das noch entdeckt wurde, war die Uferzone des alten Rheinarms", sagt Rauer. In der vergangenen Woche wurden schließlich noch Bodenproben entnommen — die Erdhügel mit dem Abraum sind vom Ufer aus noch deutlich zu sehen.

Das Amt für Bodendenkmalpflege hatte auf der Baustelle alte Kellerreste, die hier zutage kamen, begutachtet. An dem Standort hat sich einmal eine Fabrik befunden, die abgebrannt ist. Zudem sei dort Kriegsschrott entsorgt worden, so Dirk Posdena, Leiter des Fachbereichs Planen und Bauen der Stadt Kleve. "Jetzt hat der Bauherr Klarheit, wie welche Altlasten zu entsorgen sind", sagt Rauer. In zehn bis 14 Tagen will er die Teilbaugenehmigung für das "Hotel Cleve" in eine endgültige umwandeln.

Jochen Koenen von Zevens Grundbesitz freut sich, dass die Bauarbeiten nun endlich beginnen: "In der nächsten Woche kann es losgehen", sagt Koenen. Obwohl die archäologischen Arbeiten das ganze Projekt etwas verzögert haben, rechnet er damit, dass der Zeitplan eingehalten werden kann.

Die Fertigstellung des Hotel Cleve ist für Herbst 2012 geplant. Das Vier-Sterne-Haus wird 115 Zimmer mit 225 Betten haben. 96 Autostellplätze in der Tiefgarage gehören dazu sowie zehn oberirdische. Zudem werden zehn Wohnungen in das Hotel integriert. In dem der Herzogbrücke zugewandten Bereich soll ein Filialist untergebracht werden, der auf 700 Quadratmetern Geschäftsfläche sein Angebot präsentieren kann. "Wir sind in vielversprechenden Verhandlungen, unterschrieben ist jedoch noch nichts", sagte Koenen gestern auf Anfrage.

(RP/rl/jul)
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