Premiere Hörspielwerkstatt mit neuem Projekt im Klever Kino

Kleve · Schon ein zweites Mal präsentieren Sebastian Schminke und Daniel Schuster ein gemeinsames Hörspiel im Klever Kino. Mit ihrem aktuellen Projekt „Das Leben spiegelt andere Seiten“ wollen sie über das Thema Mobbing aufklären.

 Daniel Schuster (l.) und Sebastian Schminke halten das Poster ihres Hörspiels „Das Leben spiegelt andere Seiten“, das im Klever Kino seine Premiere feiert.

Daniel Schuster (l.) und Sebastian Schminke halten das Poster ihres Hörspiels „Das Leben spiegelt andere Seiten“, das im Klever Kino seine Premiere feiert.

Foto: Leonie Miß

Was zuerst eine Idee war, wurde zum Buch und schließlich zu einem Hörspiel. Sebastian Schminke und Daniel Schuster haben mit ihrer „Hörspielwerkstatt 2020“ das Jugend-Krimi-Drama „Das Leben spiegelt andere Seiten“ im Sommer in einem Tonstudio aufgenommen und präsentieren es nun am Sonntag, 31. Oktober, um 12 Uhr im Klever Kino.

Bereits 2020 haben die beiden Initiatoren der Hörspielwerkstatt ihr erstes gemeinsames Projekt „Kampf gegen das Böse“ in Zusammenarbeit mit den Tichelpark Cinemas im Kino uraufgeführt. Unmittelbar darauf folgt nun das nächste Projekt. „Das Leben spiegelt andere Seiten“ erzählt die Geschichte des 16-jährigen Thorben, der seinen Vater im Krieg verloren hat. Durch falsche Freunde gerät er auf die schiefe Bahn. Besonders Tim übt schlechten Einfluss auf den Jugendlichen aus und bewegt ihn zu einem Überfall auf ein Kiosk. „Das war wirklich eine Blitzidee, die mir da gekommen ist. Dann habe ich sie sofort notiert und mit Daniel an den ersten Ideen gearbeitet,“ sagt Sebastian Schminke. Autorin Silke König-Bär habe sie beim Texten unterstützt.

Besonders wichtig sei Schminke gewesen, mit dem Buch und dem Hörbuch Probleme wie Mobbing zu thematisieren und darüber hinaus Menschen, die von Mobbing betroffen sind, zu unterstützen. Er habe in seiner Jugend selbst schlechte Erfahrungen machen müssen und sehe es nun als Aufgabe, mit den gemeinsamen Projekten Werte an Kinder und Jugendliche, aber auch an Erwachsene zu vermitteln. Allgemein solle man bei seiner Geschichte nicht auf ein Happy End hoffen. Er sagt: „Geschichten mit Happy End sind langweilig und selten real, weil das Leben häufig andere Seiten widerspiegelt.“

Genauso schnell, wie die Idee entstand, wurde das Hörspiel dann auch umgesetzt. „Es hat wirklich geklappt, dass wir uns mit 23 verschiedenen Leuten, die von überall herkommen, im Juli an einem Tag im Tonstudio in Düsseldorf getroffen haben,“ freut sich Daniel Schuster. Mit dabei sind einige professionelle Sprecher, aber auch Neulinge, die zur Hörspielwerkstatt gehören. Schuster und Schminke selber übernehmen auch selbst Sprechrollen, letzterer sogar die Hauptrolle des Jungen Thorben. „Für die Rollen haben wir viele Leute über Facebook kontaktiert. Das hat sehr gut geklappt. Teilweise haben wir dann mit den Sprechern via Skype geübt, damit bei der Aufnahme alles funktioniert,“ sagt Schuster. Die Vorarbeit hat sich gelohnt: In nur drei Stunden war das 66 Minuten lange Hörspiel im Kasten.

Auch haben die Verantwortlichen des Tichelpark Kinos in Kleve dem Projekt schnell zugestimmt. „Nach der Aufführung im letzten Jahr waren sie so begeistert. Deswegen helfen sie uns bei diesem Projekt erneut,“ sagt Sebastian Schminke. Das Hörspiel wird in Begleitung von Live-Musik von Manuel Hermsen, Chorleiter der „Family Singers“ aus Pfalzdorf, gezeigt. Auch mit dabei ist „Freestyle Arne“ Lüders der Electric Visions Kleve mit einem eigenen Rap-Song. Passend zum Hörspiel werden Fotos auf die Leinwand projiziert, die das Kopfkino etwas unterstützen sollen. Einlass gilt für Kinder ab sechs Jahren in Begleitung von Erwachsenen. Der Eintritt kostet fünf Euro. Ferner sind alle Besucher nach der Vorstellung zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde eingeladen.

„Das gesamte Projekt haben wir selber finanziert,“ sagt Sebastian Schminke. „Uns geht es auch nicht ums Geld, sondern um das Hobby.“ Die Hörspielwerkstatt 2020, die einen Raum beim Theater im Fluss hat, plant in der nahen Zukunft noch weitere Projekte. Unter anderem solle eine Märchenreise produziert werden sowie die Geschichte „Stimme der Safari“, ein Hörspiel für und mit Menschen mit dem Down-Syndrom. Zunächst liege der Fokus aber noch beim aktuellen Projekt. Das Buch kann man bereits im Internet kaufen. Nachdem die Premiere stattgefunden hat, soll das Hörspiel auch digital als Download zur Verfügung stehen. Allgemein haben die Macher der Hörspielwerkstatt 2020 viel vor: „Wir wollen mit unseren Projekten gerne bekannter werden und Interessierte mit ins Boot holen, die auch so viel Spaß am Hörspiel-Machen haben, wie wir.“

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