Projekte von Studierenden der HSRW Vom Pinguin-U-Boot zum nachhaltigen Tourismus

Kleve · Beim „Make an Impact! Day“ stellten Studierende der Hochschule Rhein-Waal ihre Projekte und Start-Ups zum Thema Nachhaltigkeit vor. Dabei spielten ökologische und soziale Kriterien eine Rolle. An den rund 20 Ständen zeigte sich: Unterschiedlicher hätten die Ideen nicht sein können.

  Joshua Biehn, Martha Grupp und Sophia Felicia Salome Döring (v.l.) vom HSRW-Submarine-Team.

Joshua Biehn, Martha Grupp und Sophia Felicia Salome Döring (v.l.) vom HSRW-Submarine-Team.

Foto: Elena Eggert

Eine Buchungsplattform für nachhaltige Unterkünfte, ein U-Boot, das sich wie ein Pinguin fortbewegt und eine Gruppe Studierender, die Klever Künstlern einen Raum bieten. Unterschiedlicher könnten die Projekte und Teams der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) nicht sein und dennoch haben sie eins gemeinsam: Alle Projekte und Ideen drehen sich um das Thema Nachhaltigkeit, ob ökologisch oder sozial. Das Projekt „Start Glocal“ der HSRW veranstaltete in dieser Woche einen „Make an Impact! Day“, bei dem all diese Projekte vorgestellt wurden.

Ein Projekt ist die nachhaltige Buchungsplattform „Stay All Eco“ von Anna-Lea Koßbu. Auf dieser werden nur Unterkünfte angeboten, die gewisse Umwelt- und Sozialstandards erfüllen. Dabei setzt die „Nachhaltiger Tourismus“-Studentin auf Transparenz: „Wir wollen genau aufzeigen, warum Unterkünfte nachhaltig sind und was das genau bedeutet.“ Dazu hat Koßbu mit ihrem kleinen Team einen Kriterienkatalog entwickelt, der von An- und Abreise über Wohnen, Essen und Trinken bis hin zu Erlebnissen und Ausflügen verschiedene Aspekte umfasst. „Wir gehen diesen Katalog zusammen mit den Unterkünften durch und zeigen ihnen auch, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt“, sagt Koßbu. Mit ihrem Start-Up steht Anna-Lea Koßbu kurz vor der Gründung.

Das Projekt „Green Kleve“ steckt hingegen noch in den Kinderschuhen und ist erst mal nur eine Idee. „Wir haben ein Konzept für ein autofreies Kleve entwickelt“, sagt Saifulla. Zusammen mit Hamam Elkabti hat er überlegt, wie die Klever Innenstadt autofrei werden kann, wo Autos parken können, wie die Mobilität der Zukunft aussieht und was mit den Parkplätzen in der Innenstadt passiert. „Die Parkplätze können zum Beispiel als Spielplätze, als Parks oder als Marktplätze genutzt werden“, sagt Elkabti. Auch für den Transport innerhalb der Stadt haben sie Ideen: Über dem Spoykanal können sie sich eine Seilbahn oder eine Fähre vorstellen. In der Innenstadt sollen Leihfahrräder und Busse fahren. Und da, wo es besonders steil ist, können Fahrradaufzüge installiert werden. „So etwas gibt es tatsächlich schon in Norwegen“, sagt Saifulla.

  „Green Kleve“ von Saifulla (l.) und Hamam Elkabti.

„Green Kleve“ von Saifulla (l.) und Hamam Elkabti.

Foto: Elena Eggert

Auch das Projekt „Proclivity for art“ beschäftigt sich mit Kleve. Allerdings geht es hier um Klever Künstler. „Wir wollen Künstler in Kleve unterstützen“, sagt Joshua Abeng, einer der Studenten hinter dem Projekt. „Wir stellen den Künstlern alle Materialien zur Verfügung, die sie brauchen und wir veranstalten Ausstellungen.“ Die nächste Ausstellung findet im August statt.

Ebenfalls in Kleve angesiedelt ist das Projekt „Kleducation“. Hier unterstützen Studierende Lehrkräfte von DAZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache), in denen Kinder mit Migrationshintergrund Deutsch lernen. „In den DAZ-Klassen gibt es keinen normalen Unterricht. Der Unterricht findet in Kleingruppen statt, spielerisch“, sagt Studentin Felicitas Kaim. Aktuell beteiligen sich 15 Studierende an dem Projekt. Dabei spricht „Kleducation“ auch explizit Studierende an, die Deutsch selbst auch nicht als Muttersprache sprechen. „Studierende können auch eine Vorbildrolle übernehmen. Sie zeigen, Sprache ist wichtig, aber auch wenn Deutsch nicht die Muttersprache ist, kann man trotzdem hier studieren und arbeiten“, erklärt Felicitas Kaim.

  Studierende vom Projekt „Proclivity for Art“, Joshua Abeng (l.).

Studierende vom Projekt „Proclivity for Art“, Joshua Abeng (l.).

Foto: Elena Eggert

Ein völlig anderes Projekt verfolgt das HSRW-Submarines-Team. „Wir bauen jedes Jahr ein U-Boot und nehmen damit an den ‚European International Submarine Races‘ teil“, erklärt Sophia Felicia Salome Döring. Bei den Wettbewerben geht es aber nicht nur darum, besonders schnell zu sein, sondern auch darum, wie sich das U-Boot fortbewegt. „Wir versuchen innovative und alternative Antriebsmöglichkeiten zu entwickeln“, sagt Martha Grupp. Die Studierenden lassen sich bei ihren Entwicklungen von der Natur inspirieren. Das U-Boot wird durch vier Flossen angetrieben, das Vorbild in der Natur waren Pinguine.

Neben der „Sustainability Fair“ bei der die Studierenden ihre Ideen, Projekte und Start-Ups vorstellen konnten, gab es am „Make an Impact! Day“ von „Start Glocal“ auch noch andere Programmpunkte zum Thema Start-ups und Nachhaltigkeit. „StartGlocal“ ist ein Projekt des Zentrums für Forschung, Innovation und Transfer der HSRW und wird durch die Förderlinie EXIST-Potentiale des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Ziel des Projektes ist es, Studierende der HSRW für das Unternehmertum zu motivieren und sie zu unterstützen. Das Projekt läuft noch bis zum bis 31. März 2024.

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