Hochschule Rhein-Waal Startschuss für „Silicon-Waaly“

Kleve · Die Hochschule Rhein-Waal bekommt eine Förderung von zwei Millionen Euro. Damit soll in den nächsten vier Jahren die Transferinitiative zwischen Wirtschaft und Hochschule und die Ausgründungsinitiative angeschoben werden.

 Oliver Locker-Gruetchen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal, Vizepräsident Peter Kisters und Gerhard Heusipp vom Zentrum für Forschung, Innovation und Transfer.

Oliver Locker-Gruetchen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal, Vizepräsident Peter Kisters und Gerhard Heusipp vom Zentrum für Forschung, Innovation und Transfer.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Transfer zwischen regionaler Wirtschaft und Hochschule Rhein-Waal (HSRW) und die Ausgründungsinitiativen aus der Hochschule bekommen einen weiteren Schub: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hatte für Hochschulen und Universitäten den Wettbewerb Exist-Potentiale ausgeschrieben. Die HSRW konnte mit ihrem Konzept „Start Glocal. Global Spirit for local Start-ups“ überzeugen und gehört zu den wenigen Hochschulen, die sich die Förderung von zwei Millionen Euro nicht mit einem Kooperationspartner teilen müssen. Das ist ein weiterer Schritt für die Existenzsgründer- und Transferintiative, die HSRW-Präsident Oliver Locker-Grütjen schon bei seiner Amtseinführung versprochen hatte. Der Transfer stehe jetzt im Fokus der Hochschule ganz oben, sagt der HSRW-Präsident.

„Das ist der Startschuss für das Silicon-Waaly“, sagt Locker-Grütjen und kann ein Grinsen wegen seiner Wortneuschöpfung für die Region von Kamp-Lintfort bis Kleve, die er mit Bezug auf den Rhein, der in den Niederlanden zur Waal wird, und mit Blick auf das Silicon-Valley in Kalifornien so betitelt. Er gehe fest davon aus, dass er in wenigen Jahren auf einen festen Treffpunkt schauen könne, wo sich Studierende, Wirtschaft und Hochschul-Mitarbeiter treffen und austauschen. Er gehe davon aus, dass er in den kommenden Jahren auch auf die ersten Ausgründungen werde schauen können. Es gelte jetzt, nicht nur die Internationalität der Hochschule in die Waagschale zu werfen und als Chance für die regionale Gründungskultur und Entwicklung zu sehen, sondern tatsächlich auch die kreativen Köpfe zu gewinnen. Die internationalen wie die nationalen. Dafür sei man dankbar für die Unterstützung der Industrie- und Handelskammer, der Unternehmen und auch der beteiligten Kommunen Kleve und Kamp-Lintfort. Denn mittelfristig solle die gesamte Region eingebunden und in eine Start-up-Realität überführt werden, in der Gründergeist lebendig und sichtbar ist, so der Präsident. Ins Silicon-Waaly eben.

„Die Förderung durch das Bundesministerium ist für uns ein Meilenstein, eine Riesenchance, unser Vorhaben der Transfer- und Existenzgründerinitiative auf ein anderes Level zu heben“, sagt HSRW-Vizepräsident Prof. Peter Kisters. Man habe jetzt die Chance, die jungen Menschen abzuholen und die Mitarbeiter der Hochschule noch mehr zu motivieren.

Starten wird das Projekt im April, sagt Gerhard Heusipp, Leiter des Zentrums für Forschung, Innovation und Transfer (ZFIT) der Hochschule, in dessen Händen das Projekt liegt. Es soll in Kürze auch Raum für so genannte Work-Spaces geben, in denen junge Start Ups die ersten Schritte wagen können. Man könne sich da auch schicke Containerlösungen vorstellen, dachte Locker-Grütjen laut nach.

Es gelte jetzt, das Projekt in der Hochschule und in der Wirtschaft weiter nach draußen zu tragen, es bekannter zu machen. Außerdem werde die Hochschule in die Fakultäten hinein ein Lehrprogramm aufstellen, das die Studierenden auf den Weg in eine mögliche Selbständigkeit begleitet, das das nötige Gründungs-Wissen vermittelt. Zudem wolle man die englischsprachigen Studierenden in der Region halten. Es werde interkulturelle Trainings ebenso geben wie Sprach-Trainings, sagt Kisters. Letztlich werde man für jedes gelungene Projekt beispielsweise eine Ausgründung einen Baum pflanzen. Beide Standorte seien gut aufgestellt, Kamp-Lintfort habe bis jetzt vielleicht leichte Vorteile wegen des FabLabs, sagt Kisters. Das werde sich aber ausgleichen.

Oliver Locker-Grütjen sagte beim Pressegespräch auf Nachfrage, dass er es natürlich begrüßen würde, wenn die Stadtspitzen der jeweiligen Standort-Kommunen diese Initiative ebenfalls in den Fokus nehmen würden – vor allem mit Blick auf die Weiterentwicklung der Technologie-Zentren.

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