Kleve Hochschule hat grünen Schattenwerfer

Kleve · Die Kunst am Bau an der Hochschule Rhein-Waal, ausgelobt vom Land, wurde gestern offiziell übergeben. Raimund Kummer schuf für Kleve den "Schattenwerfer" und für die Dependance in Kamp-Lintfort den "Schattenwurf"

Kleve: Hochschule hat grünen Schattenwerfer
Foto: Evers, Gottfried (eve)

Raimund Kummer wollte seine Skulptur vor der Mensa abstellen, wie ein Cowboy das Pferd vor dem Salon: vom Pferd gesprungen, die Zügel salopp übers Holzgeländer geworfen - fertig. Ähnlich salopp steht Kummers Schattenwerfer, wie das giftgrün organisch emporwachsende Netzwerk heißt, vor der grau-weißen Aluminiumwand der Mensa. Wie locker angelehnt. Allein der Boden ist nicht so geworden, wie der Kunstprofessor aus Braunschweig, der in Berlin und Italien lebt, sich das vorgestellt hatte. Splitt statt der glatten Betonplatten säumt den Fuß des organischen Werkes, das an ein Netz aus Nervenbahnen mit seinen typischen Verknotungen erinnert.

"Genau mit dieser Assoziation von Nervenbahnen sind wir wieder bei der Hochschule - das macht das Werk aus", sagte Moylands Museumsdirektorin Dr. Bettina Paust, die gestern vor der Hochschule bei der offiziellen Übergabe der Skulptur über das Kunstwerk sprach. Die giftgrüne Skulptur setze einen kraftvoll farbigen, organischen Akzent zwischen die sonst zurückhaltend farbigen, technisch gestalteten Hochschulgebäude. Der "Schattenwerfer" klammert zudem den Sitz der Hochschule in Kleve mit seinem Standort in Kamp-Lintfort. Dort - auch dieses Werk wurde gestern offiziell übergeben - schuf Kummer die grafische Arbeit Schattenwurf im Inneren des Hörsaalzentrums. In ihrer organischen, netzartigen Form spielt die Arbeit mit vielfältigen Bezügen zwischen Naturwissenschaft und Kunst. "Sie ist für mich zugleich ein eindrucksvolles Plädoyer für Offenheit im Denken, der Grundlage wissenschaftlicher Forschung und künstlerischer Arbeit", sagte Paust im Vorfeld.

Im März konnte Kummer die acht Meter lange, 2,5 Meter tiefe und über fünf Meter hohe Skulptur endlich am Bau aufsetzen, dann dauerte es noch eine geraume Weile, bis sie gestern endlich offiziell übergeben wurde. "Sie hat eine lange Vorgeschichte", meinte Hochschulpräsidentin Marie-Louise Klotz. Für Landrat Wolfgang Spreen, wie Klotz, Paust und Kleves Ex-Museumsdirektor de Werd ebenfalls in der Jury, sei mit der Skulptur jetzt alles "im grünen Bereich".

 Bildhauer Raimund Kummer (2.v.l), Bettina Paust, HRW-Präsidentin Marie-Louise Klotz und Landrat Wolfgang Spreen vor dem Schattenwerfer.

Bildhauer Raimund Kummer (2.v.l), Bettina Paust, HRW-Präsidentin Marie-Louise Klotz und Landrat Wolfgang Spreen vor dem Schattenwerfer.

Foto: evers

Koordiniert hatte das Verfahren Renate Ulrich, weiland Referentin für Kunst und Bau des Landes Nordrhein-Westfalen, und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, gestern vertreten von Lutz Grimsel. Klotz freute sich, dass die Skulptur inzwischen von allen akzeptiert im Hochschulalltag eingebunden sei und durch ihre Geschwister-Skultur Kleve mit dem Standort Kamp-Lintfort verbinde.

(RP)
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