Kleve Hilfe für Migrantenkinder - "Sprich mit uns!"

Kleve · Ehrenamtliche Helfer sind willkommen. Mehrere Institutionen fördern die Aktion durch Spenden.

Im Oktober vergangenen Jahres hatten sich einige Mitglieder des Rotary Clubs (RC) Kleve darauf festgelegt, dass ein Hilfsprojekt zum schnelleren Erlernen der deutschen Sprache für Migrantenkinder gefördert werden soll. Vier Monate später, im Februar dieses Jahres, startete dann an der Sekundarschule Kleve der Unterricht für eine Förderklasse für Kinder, die aus Kriegs- und Krisengebieten mit ihrer Familie nach Kleve an den Niederrhein gekommen sind. Lehrerin Silke van Appeldorn blickt nun zufrieden auf die erste Zeit des Projektes "Sprich mit uns!" mit 15 Schülern zurück und zieht eine erste Bilanz. "Ein Mädchen konnte an Karneval noch nicht mal das Alphabet, nun übt sie schon Vergangenheitsformen", berichtet van Appeldorn erfreut. Täglich sechs Stunden unterrichtet sie die Klasse.

Bereits drei Kinder aus der Sprachförderklasse konnten in den Regelunterricht wechseln, erklärt Annette Wier, Leiterin des Fachbereichs Schulen, Kultur und Sport der Stadt Kleve. Schulleiterin Gabriele Pieper erläutert, dass man Kinder nicht einfach so integrieren könne. "Durch Frau van Appeldorn tauen die Kinder auf. Das läuft über Beziehung und Vertrauen", sagt die Schulleiterin. Gerne gesehen sind auch Ehrenamtliche, die den Schülern im Unterricht als vertraute Ansprechpartner zur Seite stehen. Bisher beteiligen sich vier Freiwillige, weitere Helfer sind willkommen. Ebenso erwünscht sind finanzielle Unterstützer. Sie können sich an den Rotary Club Kleve wenden. Der RC Kleve hat sich für zwei Jahre verpflichtet 20 000 Euro jährlich in das Projekt "Sprich mit uns!" zu stecken. Jean Marti, Präsident des RC Kleve, geht davon aus, dass das Angebot darüber hinaus weiterlaufen wird. Paul Kothes, ebenfalls vom RC Kleve, hält fest, dass es sich um ein Thema handelt, das nicht nur Kleve, sondern ganz Europa betriffe: "Wir wissen, dass das hier nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, aber viele Tropfen können auch einen heißen Stein abkühlen lassen", meint Paul Kothes.

In Kleve sind bereits einige Tropfen zusammen gekommen: Finanziell beteiligen sich an "Sprich mit mir!" das Klever Kinder Netzwerk, die Hiby Stiftung, das Haus der Begegnung sowie der Förderverein der Sekundarschule Kleve.

(vdSa)
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