Kalkar feiert den Herbst Ein Paradis für Schnäppchenjäger

KALKAR · Beim Herbst- und Trödelmarkt auf dem historischen Kalkarer Marktplatz kamen Bücherwürmer und Shopping-Fans voll auf ihre Kosten. Über feinstes Spätsommerwetter freuten sich auch die Café- und Restaurantbesitzer.

 Kalkar Herbstfest + Trödelmarkt_Troedelmarkt

Kalkar Herbstfest + Trödelmarkt_Troedelmarkt

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Hansestadt Kalkar war am Sonntag voller Besucher. Zwischendurch gab es kaum ein Durchkommen. Viele nutzten das herrliche Oktoberwetter, um den Herbst- und Trödelmarkt auf dem historischen Marktplatz und rund um die Kirche zu besuchen. Etliche kamen mit dem Fahrrad, ab Mittag gab es kaum noch Parkplätze für die Autos. Stadt und der Verein ‚Kalkar aktiv’ luden ebenfalls zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Und da es zusätzlich einen großen Büchermarkt gab, kamen Bücherwürmer und Shopping-Fans voll auf ihre Kosten.

„Wir haben unsere Kinderzimmer und den Dachboden ausgemistet. Bei vier Kindern kam eine Menge zusammen“, erzählte Bernice Holtermann, die gemeinsam mit ihrem Bruder Fynn ein großes Sortiment an Büchern, Spielsachen, Puzzle und Autos auf dem Kinderflohmarkt anbot. „Wir haben schon ganz gut verkauft“, freute sie sich. „Das Geld wird nachher aufgeteilt und jeder darf dann damit machen, was er will.“

Herbst-Kollektionen, Deko-Artikel, Schmuck, Schuhe, Handtaschen – von Minigröße bis Einkaufstaschengröße – und vieles mehr konnte man auf dem Trödelmarkt erwerden. Da gab es so manches Schnäppchen und so manche antike Besonderheit: etwa eine alte Holzkaffeemühle mit Handbetrieb, Wanderstöcke mit Abzeichen, hölzerne Nussknacker und Dinge aus Porzellan wie Omas alte Kaffeekanne. Kindersachen gab es ab 50 Cent, ein Fahrrad ab 20 Euro.

Gaby Rensinghoff aus Rees-Mehr hatte im letzten Jahr das Buch „Gefühlslabyrinthe“ geschrieben, das sie auf dem Markt verkaufte. „Ein schönes Mitbringsel“, sagte sie. Außerdem hingen bunte Scherben mit Lyrik an ihrem Verkaufsstand und es gab Flaschen, gefüllt mit Filzblumen und Lyrik zu den Themen „Freiheit“, „Das kleine Glück“ und „Der böse Blick“.

Wer ein persönliches Geschenk suchte, konnte sich vor Ort den Vornamen auf eine Kappe nähen lassen. Dass Hüte und Baskenmützen beliebt sind, zeigte der Andrang an dem entsprechenden Stand. Wer für die kalte Jahreszeit vorsorgen wollte, konnte aus einer Auswahl an Schals, Mützen, Handschuhen, Jacken und handgestrickten Socken aussuchen. Einige Besucher amüsierten sich über die Schilder mit den lustigen Sprüchen wie „Das ist kein Dreck, das sind Erinnerungen“. Es war für Jeden etwas dabei, an einem anderen Stand ließ sich der Nachwuchs beim Schminken und Zöpfeflechten verschönern.

Rund um die Kirche bummelten die Besucher an verschiedenen Bücherständen vorbei, wo neben Romanen und Sachbücher auch Comics und Kinderbücher die großen und kleinen Leseratten anzogen. Die Bücherei verkaufte Antiquariat: „dicke Bücher“ für einen Euro, „dünne“ für 50 Cent. Für die Kids gab es eine Kasperlevorstellung des Kolpingkindergartens.

Beim „Verein zur Förderung des Nikolaus-Kindergartens Kalkar“ ging die Kartoffelsuppe weg wie warme Semmeln, während der Nachwuchs sich über Glitzertatoos und Kartoffeldruck freute. „Der Erlös wird für neues Spielmaterial ausgegeben“, sagte Jutta Gerard. Unter anderem hatte der Förderverein bereits die Anschaffung einer Nestschaukel, eines Kickers und neue Kinderräder finanziert. Fuchs, Dachs und Frischling durften die Kinder in der „Rollenden Waldschule“ der Kreisjägerschaft streicheln und ebenfalls mal spüren, wie sich ein Igel anfühlt – natürlich nicht an echten Tieren. Hier gaben auch die Jagdhornbläser einen Einblick in ihr Können.

Cafés und Restaurants waren voll besetzt. Kein Wunder: Die Gäste genossen neben dem Essen auch die Herbstsonne, die vom Himmel schien. Auch sonst erfüllte das kulinarische Angebot alle erdenklichen Wünsche: Es gab sogar bereits selbst gebackene Plätzchen und Spekulatius.

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