Kleve Heller Platz für dunkles Rathaus

Kleve · Die Bauarbeiten stehen vor dem Abschluss: 15 kleine Bäume und eine 41-Meter-Hecke werden gesetzt. Der alte Kreuzgang wird wieder sichtbar. Kosten für Platz, Parkplatz und Kanal: 453.000 Euro.

Kleve: Heller Platz für dunkles Rathaus
Foto: Gottfried Evers

Der Platz zwischen Rathaus und Kavarinerstraße steht vor der Vollendung: In drei Wochen soll die neu gestaltete Fläche mit eingebauter alter Klever Geschichte übergeben werden. Da, wo früher eine schnöde Asphaltfläche zum Parken einlud, ist künftig "Aufenthaltsqualität" angesagt: Zwei Bänke in von modernem Stahl eingefassten Hochbeeten laden zur Pause ein, wo im Mittelalter Mönche wandelten. Denn die sandsteinfarben-hell gepflasterte Fläche vor dem einstigen Rathaus-Haupteingang wird von dem rot plattierten Umgang des einstigen Kreuzganges am Minoritenkloster gerahmt. Der rote Kreuzgang-Umgang ist mit gemauerten Klinkerbändern eingefasst und befindet sich über historischer Fläche, wie Jörg Boltersdorf, Sprecher der Stadt Kleve, unterstreicht: "Die Lage des dargestellten Kreuzganges wurde von einem Archäologen ermittelt." Zwischen die beiden zur Mitte des Platzes geschwungenen Hochbeete werden zwei Bäume gepflanzt. Auch die kommen in stahlgefasste Hochbeete.

Sandsteinfarben sind auch die Steine des 2,7 Meter breiten Gehweges rund um das Rathaus, der in dem ebenfalls hell gepflasterten Platz vor dem Stadtmarketing mündet. Zwischen dem Gehweg und den künftigen Parkplätzen zwischen Rathaus und Kavarinerstraße wird ein 2,5 Meter breiter Grünstreifen angelegt. Schmale Pflasterstege führen durch den Grünstreifen auf den Parkplatz. Die Parkplätze sind dunkelgrau gepflastert, die Fahrbahn hellgrau.

41 Meter Hecke werden gesetzt, die auf rund einen Meter Höhe gestutzt bleibt. Die Hecke soll Gehweg und Parkplatz trennen. Zwischen die Hecke vor dem Rathaus werden 15 kleine Bäume mit runden Kronen gepflanzt. Die Stadt denkt an Kugelrobinie, die etwa fünf Meter hoch wird. "Bänke, Mülleimer, Fahrradständer, die teilweise überdacht sind, sind ebenfalls eingeplant", sagt Boltersdorf. Wenn die Arbeiten fertig sind, werden von den beauftragten Firmen rund 453.000 Euro verbaut sein. Eingerechnet sind der Straßenbau, die Beleuchtung und auch der Kanalbau, so Boltersdorf. Fertig werden soll das Unterfangen planmäßig in der zweiten Septemberwoche bis zum 10.9., freut sich die Stadt. Damit bekommt immerhin eine Seite des Rathauses einen vernünftigen Abschluss. Der eigentliche Rathausplatz, der neue Minoritenplatz, ist derzeit provisorisch asphaltiert, weil die genauen Ausmaße und Anschlüsse der Platzanlage erst klar sind, wenn die genaue Planung der Umgebung geregelt ist. Auch die ganz zu Anfang angedachte Gastronomie im "Brunnenhaus", von der aus der Kreuzgang-Platz hätte richtig belebt werden können, ist lange vom Tisch. Trotzdem wertet die neue Gestaltung den Bereich zwischen Rathaus und Kavarinerstraße deutlich auf. Das historische "Josefshaus" gegenüber dem Rathaus gewinnt enorm - schade, dass das ebenfalls historische Brunnenhaus mit Wärmedämmverbundsystem seiner Historie beraubt wurde. Die Stadt gewinnt einen schönen Platz, auf dem noch 27 Parkplätze sind.

(mgr)
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