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Kleve Heiliger mit Himmelsschlüssel

Kleve · Die Griether Kirche trägt den Namen St. Peter und Paul. Von beiden Aposteln steht eine Statue in dem Gotteshaus. Das Bildnis Petri gilt als wertvoll und zeugt von einer großen Gestaltungskraft des Künstlers.

 Bildnis des Patrons: Die Petrus-Figur in der Griether Pfarrkirche.

Bildnis des Patrons: Die Petrus-Figur in der Griether Pfarrkirche.

Foto: Evers, Gottfried

Die Baugeschichte der Griether Kirche endete mit dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Auf die spätmittelalterliche Blüte der kleinen Stadt folgte ein Jahrhunderte langer Dornröschenschlaf. Man beschränkte sich auf die Instandhaltung der Kirche. Mit dem Abschluss aller Bauarbeiten Anfang des 16. Jahrhunderts folgte — wohl auf Wunsch der Schiffer- und Fischergilde der Stadt in Anlehnung an die Apostelgeschichte — eine Erweiterung des Patroziniums um den heiligen Paulus. Seit dieser Zeit heißt die Griether Kirche "St. Peter und Paul".

 Die dreischiffige Backsteinbasilika von Grieth wurde im 14. und 15. Jahrhundert mit zwei Chören errichtet.

Die dreischiffige Backsteinbasilika von Grieth wurde im 14. und 15. Jahrhundert mit zwei Chören errichtet.

Foto: Gottfried Evers

Den Vergleich mit Werken von Douvermann nicht zu scheuen braucht die Holzstatue des heiligen Petrus aus dem 16. Jahrhundert. Die sprechende Lebendigkeit des Gesichtsausdrucks wie die kraftvolle Pose der linken, den Himmelsschlüssel umfassenden Hand Petri zeugen von der Gestaltungskraft eines unbekannten Meisters, der damals zu den Besten seiner Zunft gehörte.

Es gibt auch eine Statue des zweiten Namenspatrons der Kirche, des heiligen Paulus. Sein Gegenspieler war Petrus als Vertreter der Position, wonach das Christentum nicht die jüdischen Wurzeln verleugnen dürfe.

Die vermittelnde Position nahm der Leiter der Urgemeinde in Jerusalem, der Herrenbruder Jakobus, ein. Vor allem Paulus' Drängen brachte also die junge Kirche dazu, die geistigen und räumlichen Grenzen zu sprengen und das Wurzelland Israel, in dem die junge Kirche theologisch und mental zu Hause war, zu verlassen und die Heidenmission voranzutreiben. Die erste Missionsreise führte den Völkerapostel nach Zypern und ins südliche Kleinasien. Eine zweite Missionsreise ging nach Galatien in Kleinasien, in die mazedonischen Städte Philippi und Thessaloniki, dann in Richtung Süden durch Griechenland nach Korinth. Die dritte Missionsreise führte wieder nach Kleinasien mit einem Gefängnisaufenthalt in Ephesus, dann nochmals durch Makedonien und nach Korinth.

Paulus schildert die Leiden und Strapazen seiner Reisen. Immer wieder war er belastet durch Hunger, Durst, Verfolgung, Auspeitschung, drohenden Steinigungen und Gefangenschaft. Den Broterwerb besorgte er teilweise durch sein Handwerk.

In Korinth kehrte er deshalb bei dem Teppichweber und Zeltmacher Aquila ein. Predigt und Briefwechsel mit den von ihm neu gegründeten Gemeinden aber waren sein Hauptwerk.

Der Schwerpunkt der Glaubensverkündigung des Paulus ist die Gnade, die Gott den Menschen erweist. Diese Gnade allein und nichts anderes lässt den Menschen leben, macht ihn wieder heil, rettet ihn. Auf diese Gnade hat der Mensch keinen Anspruch.

Er kann sie sich nicht durch Leistung verdienen. Gott schenkt seine Gnade den Menschen nicht aufgrund ihrer guten Taten, sondern einfach, weil er ein guter, menschenfreundlicher Gott ist.

(RP/ac)
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