Kleve Hausärzte: Kliniken lenken ein

Kleve · Nach großer Geheimrunde gestern der Durchbruch: Die Katholischen Kliniken stellen auch bei Einrichtung des "Bauchzentrums" in Goch qualifizierte Versorgung rund um die Uhr in Kleve sicher. Die Mediziner sind zufrieden.

 Blick von oben auf das Klever St. Antonius-Hospital in der Nähe des Stadtzentrums.

Blick von oben auf das Klever St. Antonius-Hospital in der Nähe des Stadtzentrums.

Foto: Evers

Zufrieden? Ja. Skeptisch? Ja, das auch. Wachsam wollen sie bleiben, die 48 niedergelassenen Ärzte, die in einer bislang nie dagewesenen solidarischen Aktion für gesicherte medizinische Versorgung im Klever Krankenhaus gekämpft haben. Einer von ihnen ist Dr. Michael Pelzer aus Rindern. Er war dabei gestern beim Gespräch mit Kleves Bürgermeister Theo Brauer und der KKiKK-Leitung. Allerdings vertrat die nicht Geschäftsführer Dr. Peter Enders, sondern Chefärztin Dr. Angelika Mosch. Sie sicherte fest zu: Es gibt 24-stündige Oberarzt-Kompetenz im Klever Krankenhaus. "Das hat uns KKiKK fest versprochen", so Dr. Pelzer. Mit dieser Zusage (und nur damit) sind die Bedenken der niedergelassenen Klever Haus- und sonstigen Fachärzte vom Tisch.

Nur so sind sie bereit, den KKiKK-Planungen zuzustimmen: Das "Bauchzentrum" wird nach Goch verlegt. Dass dann die Chirurgen dort arbeiten, war eine zentrale Sorge der Klever Ärzte. Was ist, wenn — als Beispiel — bei einer gynäkologischen oder urologischen Operation in Kleve etwas passiert? Wenn es Komplikationen gibt und ein Chirurg hinzugezogen werden muss? Muss der dann erst aus Goch kommen? Einer der vielen Knackpunkte, auf die die Klever Ärzte gemeinsam hingewiesen hatten.

Ein Kompromiss schien lange unmöglich. Kleves Bürgermeister Theo Brauer lud dann für gestern Nachmittag zu einer "großen Runde" ein. Moderierte das Gespräch, an dem die KKiKK-Spitze teilnahm (bis auf Dr. Enders, er war aus persönlichen Gründen verhindert), dazu Vertreter der 48 niedergelassenen Ärzte und die Spitzen der Klever Ratsfraktionen. Brauer berichtete der RP später, es sei "ein rundum konstruktives, sachliches, zielführendes Gespräch" gewesen.

Und das brachte die Wendung. Dr. Pelzer machte im RP-Gespräch am Abend deutlich, natürlich würden die Ärzte besonders wachsam bleiben, schauen, ob die Zusage eingehalten werde. "Denn sie ist ja mit einem erheblichen personellen und damit auch finanziellen Aufwand für KKiKK verbunden", so Michael Pelzer. Aber mit diesem Kompromiss können die Klever Ärzte leben.

Er stelle die Notfallversorgung rund um die Uhr sicher. Klar scheint auch: Gerade der Zusage von Chefärztin Angelika Mosch persönlich messen die Mediziner hohe Bedeutung bei. Pelzer betonte auch: Es sei die ganze Zeit nicht ums Opponieren, ums Krawall-Machen gegangen. "Es ging uns um die gesicherte Versorgung all unserer Patienten in Notfällen." Jeder könne davon betroffen sein, zu jeder Zeit. Das gelte für Erwachsene ebenso wie für Kinder. Deren Notfallversorgung ist nach Angaben der Beteiligten nun ebenfalls rund um die Uhr gesichert.

Internet Mehr unter www.rp-online.de/kleve

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort