Kleve Haus Mifgash: Tag der Klever Einheit

Kleve · Buntes Festival für ein friedliches Miteinander und Interkulturalität am historischen Ort in Kleve.

 An historischer Stelle in der Umgebung der Schwanenburg feierte der Vereins Haus Mifgash sein Festival für ein friedliches Miteinander.

An historischer Stelle in der Umgebung der Schwanenburg feierte der Vereins Haus Mifgash sein Festival für ein friedliches Miteinander.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Im Schatten der Schwanenburg wurde der Tag der deutschen Einheit zum Tag der Klever Einheit. Der Verein Haus Mifgash lud zum fünften Mal zum Festival der Begegnung ein. Interkulturelles Miteinander, Gastlichkeit, Erinnerung und Respekt sind die zentralen Werte des Vereins und standen somit auch im Mittelpunkt der Veranstaltung. Zum ersten Mal fand das Begegnungsfest unterhalb der Schwanenburg statt. Als historisches Zentrum der Stadt, das viel von der jüdischen Geschichte in Kleve erzählt, war es für die Veranstalter der perfekte Ort.

Da, wo früher die jüdische Synagoge das Stadtbild prägte, rund um das Kurfürstendenkmal sowie auf dem Gelände vor der Schwanenburg, standen mehr als 30 Vereine und Initiativen mit Ständen bereit, stellten sich vor und regten die Besucher zu Mitmach-Aktionen an. Vor Ort waren zum Beispiel der Caritasverband Kleve, das Kinder- und Jugendzentrum Kalle, das Klever Kinder Netzwerk, die NABU Naturschutzstation, die Amnesty International-Gruppe der Hochschule Rhein-Waal, das Kolpinghaus, die Moscheegemeinde der Stadt, alle politischen Fraktionen des Rates und viele mehr. Gemeinsam vermittelten sie den Gästen, wie ein friedliches soziales Miteinander funktionieren und was jeder einzelne Bürger dazu beitragen kann.

Auch für die passende Musikbegleitung war gesorgt. Auf der Hauptbühne, im Burghof und im Rittersaal begeisterten die Live-Bands und Chöre Klefor, Klezmore, einKlang sowie das R-chestra die Besucher von 14 bis 22 Uhr mit Musik aus aller Welt und trugen so zur harmonischen Stimmung des Festes bei.

Internationalität wurde beim sogenannten Mifgashtival auch kulinarisch gelebt. Rund um das Kurfürstendenkmal konnten sich die Besucher unter anderem mit türkischen und syrischen Speisen stärken und sich an heißen Getränken und frisch gebackenen Crepes wärmen. Zentraler Themenschwerpunkt des Programms war außerdem die Vorstellung eines besonderen Projektes, das genau an dem Ort realisiert werden soll, an dem auch das Festival stattfand.

Ein Haus der Begegnung am Hang der Schwanenburg und am Synagogenplatz, neben dem früher auch ein Gasthaus und eine jüdische Schule seinen Platz hatten. Das Klever Architekturbüro Hülsmann-Thieme-Minor präsentierte  detaillierte Entwürfe für dieses  Vorhaben. Kunstvoll gestaltete Gebäude mit verschiebbaren Wänden und Decken sollen den tristen Platz beleben und so sein volles Potenzial ausschöpfen. Wichtig ist dem Architekten Friedhelm Hülsmann dabei: „Wir wollen leichte, plastische Körper mit vielen Glaselementen schaffen. Das zukünftige Haus der Begegnung ist transparent.“ Ron Manheim, Vorstandsmitglied von Haus Mifgash, ist überzeugt: „Wir werden bauen!“

Auch Bürgermeisterin Sonja Northing war  natürlich vor Ort und findet: „Wir haben es schon weit gebracht. Menschen aus 137 Nationen leben in Kleve zusammen, darauf können wir stolz sein. Wir leben Vielfalt in Einheit und Einheit in Vielfalt.“ Diese Vielfalt wurde am Tag der Klever Einheit erfolgreich gelebt, gefeiert und weitergegeben. Oder um es mit den Worten von Henk van de Zand, Mit-Organisator des Festivals, zu sagen: „Die Welt ist nicht nur Kleve oder NRW. Die Welt ist größer und doch ist es leichter, mit der anderen Seite der Welt zu kommunizieren. Wir wollen wie heute immer wieder Impulse in die Bevölkerung tragen, um an einem friedlichen Miteinander zu arbeiten.“

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