Kleve Hat der 72-Jährige noch mehr Drogen geschmuggelt?

Kleve · Die Anklage gegen den betagten Kranenburger wird ausgeweitet. Neue Kurierfahrten sind bekannt geworden.

Einblick in eine ehemalige Cannabis-Plantage
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Der zweite Verhandlungstag im Prozess gegen den 72-jährigen Niederländer begann mit einer faustdicken Überraschung. Bislang war der in Kranenburg lebende Mann nur wegen zweier Drogenkurierfahrten angeklagt. Dabei soll der geständige Angeklagte jeweils 20 bis 30 Kilogramm Drogen ausgeliefert haben. Wie die Rheinische Post erfuhr, werden dem Mann nun noch weitere Fälle von Rauschgiftschmuggel zur Last gelegt.

Offenbar ist die Staatsanwaltschaft zu neuen Erkenntnissen gelangt. Deswegen begann der zweite Prozesstag gestern auch nicht regulär, sondern damit, dass sich Richter, Staatsanwalt und Verteidiger zu Gesprächen zurückzogen. Im stillen Kämmerlein berieten sie darüber, wie der Prozess nun weitergehen soll. Wahrscheinlich wird ein neues Ermittlungsverfahren eröffnet, so ließ Richter Jürgen Ruby am gestrigen Verhandlungstag durchblicken.

Zuvor hatte er einen Zeugen gehört. Der Polizist hatte den 72-Jährigen nach entsprechenden Hinweisen seiner Kollegen am Autobahnkreuz Oberhausen mit seinem Wagen gestoppt und ihn kontrolliert. "Der Mann wirkte unscheinbar und verhielt sich vollkommen ruhig", beschrieb der Polizist den Eindruck, den er von dem Kranenburger bei der Überprüfung erhalten hatte. Dabei befanden sich im Kofferraum des Autos zwei mit Marihuana prall gefüllte Reisetaschen, berichtete der Zeuge. "Die Drogen waren sofort zu riechen. Man hatte sich noch nicht mal die Mühe gemacht, das Rauschgift geruchsneutral zu verpacken", sagte der Polizist.

Der Prozess wird am kommenden Montag um 10 Uhr am Landgericht Kleve fortgesetzt.

(RP)
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