Kleve Hansestadt Grieth am Rhein

Kleve · Das ist der Name für das Fischerdorf der Stadt Kalkar. Weil Grieth einfach schön ist und viele Chancen bietet, wie die Teilnehmer der ersten Planungswerkstatt betonten. Nun werden Ideen gebündelt und ein Netzwerk geschaffen.

 In Arbeitsgruppen wurden Ideen gesammelt.

In Arbeitsgruppen wurden Ideen gesammelt.

Foto: Klaus Stade

kalkar-grieth Einfach wunderschön. Genauso ist es. Schmale Gassen, historische Fassaden, alte Fischerhäuschen — mit dem Wind um die Nase am Deich entlang: ein Ort zum Urlaub machen. Eigentlich. Doch die Entwicklungen der vergangenen Jahre hat den Griethern Angst gemacht. Einzelhändler, Bäcker und Co. — sie alle sind außerhalb des Fischerdorfes zu finden, "die Menschen haben Angst vor einem sterbenden Ort", brachte es Birgit Mosler am Samstagvormittag auf den Punkt. Sie ist eine der mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Planungswerkstatt in Grieth gewesen.

Seit einigen Monaten wird das integrierte Dorf-Entwicklungskonzept für den Kalkarer Stadtteil am Rhein entwickelt. Damit soll die Innenentwicklung des Dorfes vorangetrieben und zukunftsfähig gemacht werden. Den Griethern zur Seite steht dabei das Architektur- und Stadtplanungsbüro Wolters Partner aus Coesfeld, welches am Samstag drei Gruppen bei der Dorferkundung und anschließender Auswertung begleitete.

Rund 60 interessierte und sehr engagierte Griether, unter ihnen auch Kalkars Bürgermeister Gerhard Fonck, sammelten in den Bereichen Wohnen, Gestalten und Infrastruktur des Ortes Stärken, Schwächen, Ideen und Veränderungsmöglichkeiten. Etliche Themen wurden dabei ins Gespräch gebracht.

Ein Vorschlag aus dem Büro Wolters Partner sowie der Griether Bevölkerung kam sehr gut an: die Namensänderung des Ortes in "Hansestadt Grieth am Rhein". Man wolle mit den Stärken des Dorfes punkten und stärker nach draußen gehen, hieß es, "Grieth sollte nach außen das verkaufen, was bedeutend ist — das ist hier das Wasser", schilderte Michael Ahn von Wolters Partner die Intention.

Urige Gassen und Fischerhäuschen, denkmalgeschützte Gebäude und Fassaden — wo gibt es das sonst? Ziel müsse es sein, sich dieser Stärken noch bewusster zu werden, mit ihnen zu werben, Ideen zu bündeln und Netzwerke zu schaffen.

Denn: Die Lebensqualität in Grieth ist gut. "Als wir vor 15 Jahren hierher gezogen sind, gab es im Ort allerdings noch einen Kindergarten, einen Bäcker — da war die Infrastruktur noch bestens", erinnerte sich Birgit Mosler. Die Zeit zurückdrehen wolle und könne niemand, aber mit großem Engagement vielleicht wieder etwas auf die Beine stellen, das wolle man probieren. Ein Stichwort war beispielsweise der genossenschaftlich geführte Lebensmittelladen. "Die Stadt hat ihre Hausaufgaben im Hinblick auf Straßenbau und Verkehrsberuhigung gemacht — jetzt gilt es, dass die Griether ihre Vorstellungen anpacken", so Michael Ahn.

Die ersten Schritte dazu sind jetzt gemacht — und dank einer tollen Vereinsstruktur im Ort wohl auch weiterhin mit "Ansteckungspotenzial".

(RP)
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