Kranenburg Hanna-Heiber-Schule: 2014 ist Schluss

Kranenburg · Sowohl die Bezirksregierung als auch das Schulamt des Kreises Kleve erklären, dass ein ordnungsgemäßer Betrieb über das Schuljahr 2013/14 hinaus nicht gewährleistet werden kann. 117 Schüler sollen zur Rinderner Frede-Schule.

 Die Tage von Hanna-Heiber sind gezählt: Im nächsten Jahr wird die Schule geschlossen.

Die Tage von Hanna-Heiber sind gezählt: Im nächsten Jahr wird die Schule geschlossen.

Foto: Gottfried Evers

Am Ende ging es schneller als befürchtet. Die unbequeme Ansage lautet: Die Kranenburger Hanna-Heiber-Hauptschule wird nach aktuellem Stand zum 31. Juli 2014 geschlossen. Das bedeutet, nach dem derzeitigen Schuljahr wird noch ein weiteres (2013/14) an den Start gehen, dann ist Hanna Heiber Geschichte.

Der Schulträger, die Gemeinde Kranenburg, muss diesen Beschluss zwar noch fassen, doch lassen die Stellungnahmen von der Bezirksregierung und dem Schulamt für den Kreis Kleve keinen Interpretationsspielraum zu, was die Zukunft der Bildungseinrichtung betrifft. In einem gemeinsamen Gespräch der Kommunen Kranenburg, Kleve und Bedburg-Hau wurde die endgültige Schließung zum 31. Juli 2014 beschlossen. Grund dafür ist, dass der ordnungsgemäße Betrieb an der Hanna-Heiber-Hauptschule ab dem Schuljahr 2014/15 nicht aufrecht erhalten werden kann.

Kranenburgs Hauptamtsleiter Norbert Jansen erklärt, dass man seitens der Verwaltung zwar noch versucht habe, ein Gespräch bei der Bezirksregierung zu führen. "Da wollte mit uns jedoch niemand mehr über dieses Thema diskutieren. Es hat keinen Zweck. Schulfachlich ist der Sachverhalt geklärt. Ein ordnungsgemäßer Unterricht ist nicht mehr möglich, so die Stellungnahme", sagte Jansen, der hinzufügt: "Es tut sicher nicht nur mir leid, dass es so gekommen ist. Ich habe diese Schule selbst besucht. Nur klar ist: Ohne Schüler kann es keine Schule geben."

Ab dem Schuljahr 2014/15 wären es nach aktuellem Stand noch fünf Klassen (10 a, 10 b, 9 a, 9 b, 8 a) mit insgesamt 117 Schülern, die Hanna-Heiber besuchen würden. Zu wenig, sagen die obere und untere Schulbehörde. Diese 117 Schüler sollen dann in Absprache mit den Schulträgern zur Wilhelm-Frede-Hauptschule in Rindern wechseln. Da es sich hier ebenfalls um eine in Auflösung befindliche Hauptschule handelt, werden die Raumkapazitäten vorhanden sein.

Für Bernd Rütten (62), Rektor der Kranenburger Hanna-Heiber-Hauptschule, ist das drohende Ende eine Katastrophe: "Es ist immer versprochen worden, dass alle Schüler in Kranenburg ihren Abschluss machen können. Hier wird ein Schulstandort leichtfertig aufgegeben. Politik und Verwaltung haben nicht alle Möglichkeiten genutzt, um hier weiter gute Arbeit zu leisten." Rütten, der immer versuchte zu retten, was aus einem brennenden Haus noch zu retten ist, verweist auf andere Kommunen — etwa nach Wachtendonk: "Dort hat man es gemeinsam geschafft, die Schule in einem Zweckverband mit Straelen zu erhalten." In Wachtendonk und Straelen gibt es jeweils einen Standort, zuletzt mussten sogar Schüler abgewiesen werden, weil sich zu viele für diese Schulform anmelden wollten.

Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins weist Vorwürfe, man habe nicht alles versucht, die weiterführende Schule zu retten, von sich: "Der Elternwille hat entschieden. Wenn nur 17 Anmeldungen für Hanna Heiber vorliegen, kann man eine Schule nicht weiterführen. Ich bedaure dies sehr."

Das Versprechen, alle Schüler könnten ihren Abschluss in Kranenburg machen, sei vor dem Hintergrund gegeben worden, dass ein Sekundarschul-Standort in Kranenburg entstehen wird, so Günter Steins. Dies konnte nicht umgesetzt werden, so dass die Tage von Hanna-Heiber und einer weiterführenden Schule im Grenzgebiet gezählt sind.

(RP/rl)
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