Kleve Guter Start für Beuys-Gesamtschule

Kleve · Die Umwandlung der Sekundarschule zeigt nach dem ersten Halbjahr bereits Erfolge. Der Rückgang der Schülerzahlen wurde gestoppt. Viele neue Sekundarstufe II-Lehrer sind eingestellt worden. Infoabend am nächsten Donnerstag.

 Schulleiterin Ursula Fischer (l.), die Didaktische Leiterin Ines Knospe (4.v.l.) und Abteilungsleiter Henning Baum (2.v.r.) mit einigen neuen Lehrern.

Schulleiterin Ursula Fischer (l.), die Didaktische Leiterin Ines Knospe (4.v.l.) und Abteilungsleiter Henning Baum (2.v.r.) mit einigen neuen Lehrern.

Foto: Cat

Lange war über die Umwandlung der Sekundarschule gestritten worden, bevor sie Ende 2016 schließlich beschlossen wurde. Jetzt neigt sich das erste Halbjahr als Joseph-Beuys-Gesamtschule dem Ende zu. Und es zeichnet sich ab: Die neue Schule ist erfolgreich angelaufen.

Schülerzahlen Das Beratungsinstitut Dr. Garbe & Lexis begleitet die Stadt Kleve bei der Schulentwicklungsplanung. Im jüngsten Schulausschuss stellte Ulrike Lexis die Entwicklung der Schülerzahlen vor. In ihren Erhebungen hat die Expertin Folgendes festgestellt: Die Joseph-Beuys-Gesamtschule kommt insbesondere bei Eltern beziehungsweise Schülern, die in Kleve wohnen, gut an - anders als die Gesamtschule in Rindern. "Es gibt viel Bewegung über den Stadtrand, die Rollen der Gesamtschule Rindern und der ehemaligen Sekundarschule scheinen getauscht. Die Gesamtschule Rindern hat durch die Umwandlung der Sekundarschule Schüler verloren, und sie bedient sich stärker am Umland. Die Joseph-Beuys-Gesamtschule hat sich stabilisiert und nimmt hingegen weniger Schüler aus dem Umland auf", sagte Lexis. In Zahlen ausgedrückt: Während die Gesamtschule Rindern insgesamt 119 Schüler aufgenommen hat, kommen davon 50 von außerhalb. Bei der Joseph-Beuys-Gesamtschule sind es 99 Aufnahmen und 18 Schüler von außerhalb. Das Fazit der Beraterin: "Die Umwandlung der Sekundarschule in eine Gesamtschule hat den Schülerzahlenrückgang gestoppt und war insofern richtig."

Lehrerzahlen Teile der Klever Politik, besonders die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen, hatten vor dem Start der neuen Gesamtschule prophezeit, dass es kaum gelingen werde, genügend Lehrer zu finden, die befähigt sind, in der Oberstufe (Sek II) zu unterrichten. Es kam jedoch anders: Seit dem Sommer sind elf neue Lehrer zur Joseph-Beuys-Gesamtschule gekommen, davon neun mit Sek-II-Befähigung. "Von 50 Kollegen können nun 17 in der Oberstufe unterrichten, das ist für den Start in die Einführungsphase erst einmal ausreichend", sagt die kommissarische Schulleiterin Ursula Fischer. Dabei habe der Schule auch die Bezirksregierung sehr geholfen. "Wir durften zum 1. November acht Stellen ausschreiben", betont die Didaktische Leiterin Ines Knospe. Auch die nach dem Weggang von Gabriele Pieper vakante Schulleiterstelle sei ausgeschrieben. "Es gibt einige Bewerbungen", berichtet Ursula Fischer. Sie ist guter Dinge, dass die Stelle vielleicht schon im Februar besetzt sein wird.

Neues Schulgebäude Die Joseph-Beuys-Gesamtschule soll ein neues Gebäude an der Hoffmannallee bekommen. Der Stadtrat hatte beschlossen, bei diesem Schulausbau ein Workshopverfahren in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hausmann Architekten anzuwenden - wie beim neu zu bauenden Konrad-Adenauer-Gymnasium. Erste Treffen von Architekten und Schülern, Eltern und Lehrern hat es gebeben. Dabei wurden Interviews geführt und Wünsche abgefragt. Die Workshops sind grob terminiert. Verwaltung und Schulleitung gehen davon aus, dass sie Anfang des kommenden Jahres starten. Herausforderungen Einige Sorgen bereitet der schlechte Zustand der Turnhalle am Standort Ackerstraße. Die Schule hofft, an der Hoffmannallee mindestens eine Zweifachturnhalle zu bekommen.

Ausblick und Termine Weil die Zukunft der Sekundarschule lange unklar war, gab es für die Schulleitung bis zum Start als Gesamtschule kaum Gelegenheiten, ihre Einrichtung zu präsentieren. Seit dem Sommer hat das Team aber die Zeit genutzt, um die neue Gesamtschule an den Grundschulen vorzustellen. "Dadurch können die Grundschullehrer die Eltern jetzt umfassend beraten", sagt Ursula Fischer. Im Februar ist das Anmeldeverfahren für den Jahrgang 5, der an der Hoffmannallee starten wird. "Wir haben bereits viele positive Rückmeldungen von Eltern erhalten", sagt Fischer. Künftig gibt es Gelegenheiten, die Joseph-Beuys-Gesamtschule näher kennen zu lernen. Für angehende Oberstufenschüler und Eltern ist am Donnerstag, 14. Dezember, ab 19 Uhr ein Informationsabend. Am Montag, 15. Januar, werden von 19 bis 20 Uhr "Einblicke in die Fächer der Oberstufe" gewährt. Für Eltern von Viertklässlern: Am Donnerstag, 18. Januar, von 16 bis 18 Uhr gibt es an der Hoffmannallee 15 "Einblicke in die Arbeit der Joseph-Beuys-Gesamtschule".

(RP)
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