Kleve Grüne noch im Meinungsbildungsprozess

Nach dem glasklaren Nein des Klever Grünen-Ortsverbands zum geplanten Sontowski-Geschäftshaus auf dem Minoritenplatz (wir berichteten) hat sich die sechsköpfige Ratsfraktion in ihrer Sitzung zu einem vorläufigen "Jein" durchgerungen. Dr. Hedwig-Meyer-Wilmes, aktuelle Sprecherin der Fraktion, der zudem Susanne Siebert, Wiltrud Schnütgen, Dr. Artur Leenders, Michael Bay und Siegbert Garisch angehören, urteilte gestern im Gespräch mit der RP: "Wir haben einige Mitglieder, die noch in einem Meinungsbildungsprozess sind, auch weil es da unterschiedliche Akzentuierungen gibt".

Für richtig hält es die Bündnisgrüne, dass der Ortsverband klar Stellung bezogen hat: "Auch wir wollen versuchen, eine gemeinsame Position hinzubekommen", obwohl es bei den Grünen bekanntlich in der Geschichte noch nie einen Fraktionszwang gegeben habe. Allerdings wolle man erst die endgültige Vorstellung der Sontowski-Pläne abwarten, um die Faktenlage genau zu kennen. Tatsache sei, dass die Grünen bei der allerersten Präsentation "So nicht!" gesagt hätten. Nach der Vorstellung der neuen Pläne des Investors am Stammsitz in Erlangen habe sich aber eine neue Situation ergeben. "Ich finde nach wie vor, dass die architektonische Verbesserung deutlich ist, habe aber noch Kriterien, die für eine Entscheidung mit ausschlaggebend sind. So möchte ich, dass die Sichtachse nicht durchgebaut wird und ich halte ein Gebäude auch nur dann für nötig, wenn das Innenleben stimmt. Damit meine ich zum einen den richtigen Besatz mit Geschäften und einen öffentlichen Raum auf der Terrasse, in dem zum Beispiel auch Ausstellungen möglich sind", sagt die Fraktionssprecherin und gibt als Devise aus, dass die Grünen "auf keinen Fall ein Gebäude gegen die Bürger wollen". Zur "Denkpause-Aktion" sagt sie: "Eine Pause sollte man zum Denken nutzen – nicht zum Blockieren"

(Jülo)
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