Kreis Kleve Grüne essen nur vegetarisch

Kreis Kleve · Die Kreismitgliederversammlung der Grünen hat beschlossen, bei Veranstaltungen nur noch pflanzliche Kost zu servieren. Neuer Vorsitzender ist Bruno Jöbkes, Geschäftsführer der Großschlachterei Töhnes aus Wachtendonk.

Die Grünen im Kreis Kleve haben im Uedemer Bürgerhaus ein Zeichen gegen die "zerstörerischen Mittel der Nahrungsmittelindustrie" gesetzt. Künftig wird bei Parteiveranstaltungen nur noch vegetarische, ökologisch erzeugte und regional produzierte Kost serviert. Schwer im Magen liegt die lebhafte Kreismitgliederversammlung hingegen noch dem langjährigen Führungsduo Anne Peters und Michael Bay.

Anne Peters aus Goch unterlag in einer Kampfabstimmung Birgitt Höhn. Die Reeserin Höhn wurde mit 27 Stimmen zur neuen Vorsitzenden gewählt, Peters erhielt nur 23 Stimmen. Michael Bay, der das Amt des Vorsitzenden sechs Jahre ausgefüllt hatte, trat erst gar nicht zur Wahl an. Auf ihn folgt Bruno Jöbkes (Wachtendonk) als einstimmig gewählter gleichberechtigter Vorsitzender. Jöbkes ist ehemaliger Bundestagskandidat der Grünen und Geschäftsführer bei der Wachtendonker Großschlachterei Thönes.

"Fass dich kurz!"

Zu einem Eklat kam es, als Michael Bay eine fünfseitige Rede vortragen wollte und ihm Wahlleiter Helmut Wesser aus Rees bereits nach wenigen Sätzen ins Wort fiel. "Fass dich kurz", wies Wesser den langjährigen Vorsitzenden der Kreis Klever Grünen an.

Bay reagierte erst mit Unverständnis und beschränkte sich dann darauf, seinen politischen Mitstreitern, besonders Hermann Brendiek, zu danken. Als Grund dafür, nicht mehr erneut anzutreten, gab Bay an: "Wenn Politik keine Lust mehr bereitet, sollte man aufhören." Bay wolle sich nun verstärkt seinen Hobbys, besonders der "Herstellung von gutem Rohmilchkäse", widmen.

Kassierer der Klever Kreis-Grünen ist nach wie vor Herbert Schramm. Als Beisitzer wurden Yvonne Stalder (Goch), Kreisgeschäftsführer Hermann Brendiek (Goch) und Bärbel van Doornick (Kevelaer) gewählt. Anne Peters war vor der Wahl gefragt worden, ob sie sich auch als Beisitzerin aufstellen lassen würde, wenn sie nicht zur Vorsitzenden gewählt werde. Während sie dies zunächst bejahte, nahm sie davon wieder Abstand, nachdem sie in der Kampfabstimmung verloren hatte. Die sichtlich enttäuschte Peters: "Ich dachte, ich hätte euer Vertrauen."

Aussprache verlangt

Unter dem Tagesordnungspunkt "Aussprache" verlangten einige Mitglieder eine Stellungnahme des Vorstands zu den Querelen mit Grünen-Mitglied Friedrich Foerster (RP berichtete; siehe Infokasten). Mit Mehrheitsbeschluss wurde dieses Thema dann in der Tagesordnung nach hinten verschoben und für nichtöffentlich erklärt.

(RP)
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