Kalkar Gründerzentrum Kalkar erfindet sich neu

Kalkar · "Entrepreneurship" zielt auf besonders moderne, in die Zukunft gerichtete Unternehmungen ab. Für Kalkars "Zen 4" wurde als Pächter ein Manager gewonnen, der sich in der Branche auskennt und dessen Frau das Bistro betreibt.

 Im Gründerzentrum von links: Andreas Henseler (IHK), Christoph Gerwers, Hans-Josef Kuypers, Ralf Matenaer, Bürgermeisterin Britta Schulz,Christian van Aarßen, Bruno Ketteler und Gerhard Heusipp.

Im Gründerzentrum von links: Andreas Henseler (IHK), Christoph Gerwers, Hans-Josef Kuypers, Ralf Matenaer, Bürgermeisterin Britta Schulz,Christian van Aarßen, Bruno Ketteler und Gerhard Heusipp.

Foto: Markus van Offern

Alt ist es nicht und auch nicht verstaubt. Aber nach mehr als 20 Jahren hat jedes Gebäude eine mehr oder weniger große Auffrischung nötig. Erst recht, wenn es zukunftsorientiertes Unternehmertum symbolisieren soll. Kalkars Gewerbe- und Gründerzentrum, 1996 mit Mitteln aus dem Förderprogramm "Kalkar 2000" errichtet, hat diese Belebung nun hinter sich. Optisch, technisch und personell. "Es war an der Zeit, die Einrichtung baulich und auch inhaltlich neu auszurichten", sagte Bürgermeisterin Britta Schulz anlässlich einer kleinen Feierstunde vor Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Kultur. Der Komplex hat auch einen neuen Namen: Als "Zentrum Entrepreneurship" soll er sich noch stärker modernen Themenfeldern, Start Ups und Vertretern freier Berufe widmen. Alle Hallen und 70 Prozent der Büros seien schon jetzt vermietet.

Ganz wichtiger Schritt: Das gesamte Gebäude wurde mit leistungsfähiger WLAN-Technik ausgestattet, im April kommt ein Gigabit-Glasfaseranschluss hinzu. Darauf haben die Unternehmen im Gewerbegebiet Kehrum lange gewartet. Ob in einem der zeitgemäß ausgestatteten Räume ein neuer Steve Jobs groß wird, das kann die Bürgermeisterin natürlich nicht vorhersagen. Dass die 20 Büros, drei Seminarräume und geräumigen Hallen viel Potenzial bieten - das sei aber keine Frage. Zumal ab sofort auch wieder der Magen die Unterstützung bekommt, die auch das Hirn jedes Kreativen freut: Das seit Jahren leerstehende Bistro hat einen neuen Pächter. Der ist in erster Linie Manager des Gründerzentrums, hat aber eine Lebensgefährtin, die sich die Küche als Arbeitsplatz ausgesucht hat.

Martina Ihle hat "Zorras Café & Bistro" eröffnet, das deutlich mehr als eine Kantine ist und den ganzen Tag über die Versorgung der Nutzer und Besucher des Zentrums sicherstellt. Die Gäste der Neueröffnung konnten sich davon schon ein Geschmacksbild machen. Zudem der Erwähnung wert: Auf Wunsch wird das Essen auch ohne Preisaufschlag in die Büros geliefert. Wenn sich jemand mal gar nicht von seiner Arbeit trennen kann.

Der neue Manager Christian van Aarßen ist jemand, in den Kalkars Wirtschaftsförderer Bruno Ketteler große Erwartungen setzt. "Der gebürtige Klever galt einst als Internetpionier am Niederrhein. Zuletzt hat er zehn Jahre lang in Asien Unternehmensgründungen begleitet und wird dieses Know How jetzt in Kalkar einbringen", freut sich Ketteler. Van Aarßen wird jeden Tag von 8 bis 20 Uhr vor Ort sein und die Mieter umfassend betreuen. Gerade zu innovativen Unternehmern habe er einen guten Draht. "Es ist gut, so jemanden zu haben, denn die Vertreter dieser Zukunftsbranchen sprechen eine andere Sprache, als ich das tue", sagt der Wirtschaftsförderer selbstkritisch. Die Anwesenheit des Managers werde auch zu einer klimatischen Veränderung im Gründerzentrum führen.

Interessant: Im "Zentrum Entrepreneurship", angelehnt an der Adresse und Hausnummer künftig auch "ZEN 4" abgekürzt, gibt es fortan einen sogenannten "Coworking"-Bereich. Gerade Freiberufler, Dienstreisende oder auch Studenten, die unterwegs für ein paar Stunden einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz benötigen, können sich dort kurzfristig einmieten. Dann steht ihnen dort gegen Entgelt die gewünschte Büro-Infrastruktur mit Laptop und Drucker zur Verfügung.

Im Bereich "ZENversity" werden internationale außeruniversitäre Weiterbildungsangebote platziert, berichtet van Aarßen. Ein auswärtiger Dozent kann sich via Internet einschalten und hiesigen Mitarbeitern für sie wichtige Inhalte vermitteln.

(RP)
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