Kreis Kleve Gründerwoche nimmt Frauen in den Fokus

Kreis Kleve · Barbara Baratie ist eine der "Vorbild-Unternehmerinnen", die Frauen ermutigen , sich mit dem Thema Selbstständigkeit zu beschäftigen. Die Kreis-Wirtschaftsförderungsgesellschaft lädt zu Veranstaltungen ein.

 Irina Tönnißen (links) und Chantal Skwara von der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft des Kreises Kleve mit dem Plakat.

Irina Tönnißen (links) und Chantal Skwara von der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft des Kreises Kleve mit dem Plakat.

Foto: privat

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel schickt rund 180 "Vorbild-Unternehmerinnen" ins Land, damit sie andere Frauen ermutigen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Eine von ihnen ist die Kleverin Barbara Baratie, eine zweite Angelika Vermeulen aus Tönisvorst. Die beiden Unternehmerinnen berichteten gestern gemeinsam mit Hans-Josef Kuypers und Norbert Wilder von der Kreis-Wirtschaftsförderung über zwei anstehende Termine in der "Gründerwoche". Alle Frauen, die sich mit dem Gedanken tragen, sich selbstständig zu machen, sind dazu eingeladen.

Von Montag, 16. November, bis Freitag, 20. November, informieren Fachleute in den Räumen der Wirtschaftsförderung an der Hoffmannallee 55 in Kleve. Das Startercenter NRW / Niederrhein unterstützt das Angebot.

In "Vier-Augen-Gesprächen" sollen Interessierte alles erfahren, was ihnen bislang unklar ist. Ob es um Gründungen von Freiberuflern oder im Handwerk geht, ob sich vielleicht auch jemand zutraut, im Handel Fuß zu fassen: Jeder dieser Männer und Frauen sollte eine klar definierte Geschäftsidee haben, sein Projekt der Bank, die einen Kredit geben soll, plausibel machen können, er oder sie muss sich ums Marktpotenzial, um Betriebskosten, ums Marketing und um die Rechtsform der Firma Gedanken machen. Steuer- und Unternehmensberater sind dabei fast unerlässlich. Wer sich zu einem Beratungsgespräch während der Gründerwoche anmeldet (Telefon 02821 7281-0 oder www.wfg-kreis-kleve.de), wird nachher mehr wissen.

Schwerpunkt ist diesmal das Unternehmertum von Frauen. Das noch unterrepräsentiert ist, sich aber positiv entwickelt. Frauen wie Barbara Baratie, die schon lange der Ansicht war, auch ohne Chef zurecht zu kommen und deshalb vor zehn Jahren ihr eigenes Beratungsunternehmen gründete, oder Angelika Vermeulen, die den Dachdecker-Betrieb ihrer Eltern und Großeltern fortführt, laden am Dienstag, 17. November, von 14 bis 17 Uhr ein zum "Erfolgscocktail für Gründerinnen".

Die dreistündige Veranstaltung mit Vortrag, Podiumsrunde und Einzelberatungen findet im Rilano-Hotel Cleve statt. Auch dazu sollten sich Teilnehmerinnen bei der WfG anmelden.

Persönlichkeits- und Teamentwicklung sind die Schwerpunkte von Baratie, die ebenso wie Kollegin Vermeulen, Bärbel Edith Kohler aus Neuss und Cläre Ahrens aus Wesel überzeugt davon ist, dass viele Frauen das Zeug zur "Chefin" haben. Wobei Kinder kein Hindernis seien - "wir haben fast alle welche". "Wir" das sind die "Vorbild-Frauen", die das Wirtschaftsministerium für geeignet hält, anderen Frauen zu zeigen, wie sie auf ihrem neuen Weg erfolgreich sein können.

"Ich habe als Mentorin schon viele Frauen darin unterstützt, selbstbewusst an die Sache heran zu gehen und Mut zu entwickeln", sagt Vermeulen. Sich "blind" in das durchaus riskante Unternehmen Selbstständigkeit stürzen - davon rät Norbert Wilder jedoch dringend ab. Nur mit intensiver Vorbereitung stünden die Chancen gut, Erfolg zu haben.

Wirtschaftsförderer Kuypers weist darauf hin, dass der Kreis Kleve ein gutes Pflaster für Gründungen ist: "Im Jahr 2014 wurden 2961 neue Gewerbeanmeldungen registriert, 2,4 Prozent mehr als im Jahr davor. Auf Landesebene musste hingegen ein leichter Rückgang um 2,8 Prozent festgestellt werden." Einen Höchststand gibt es übrigens auch bei den versicherungspflichtig Beschäftigten: Mehr als 91. 000 Männer und Frauen im Kreis haben eine feste Stelle.

(RP)
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