Kleve-Reichswalde/Keeken Große Hilfe für Großfamilie Voß

Kleve-Reichswalde/Keeken · Manuela und Thomas Voß hatten nur einen Weihnachtswunsch für ihre acht Kinder: Sie sollen einmal das Meer sehen. Der wird sich erfüllen, dank der Hilfe vieler RP-Leser. Auch ein weiterer Traum wird bald wahr: ein größeres Haus.

 Die Babys Thomas und Felix, Leonie (vier Jahre), Jaqueline (fünf Jahre), Janine (sieben Jahre), Nadine (acht Jahre), Florian (elf Jahre) und Jan (13 Jahre) mit den Eltern Thomas (45) und Manuela Voß (40) sowie Hund Gismo. An der Wohnzimmerwand steht, was allen am wichtigsten ist: Familie.

Die Babys Thomas und Felix, Leonie (vier Jahre), Jaqueline (fünf Jahre), Janine (sieben Jahre), Nadine (acht Jahre), Florian (elf Jahre) und Jan (13 Jahre) mit den Eltern Thomas (45) und Manuela Voß (40) sowie Hund Gismo. An der Wohnzimmerwand steht, was allen am wichtigsten ist: Familie.

Foto: VAN MARKUS VAN OFFERN

Noch heute sind Manuela und Thomas Voß überwältigt, wenn sie an das letzte Weihnachtsfest denken. Niemals hätte sich das Ehepaar vorstellen können, dass sich seine beiden größten Wünsche so schnell erfüllen könnten: ein größeres Haus mit viel Platz für die acht Kinder und - zum ersten Mal im Leben - ein gemeinsamer Urlaub am Meer. Niemand war bereit, der Großfamilie eine Immobilie zu vermieten. Und für eine Woche Nordsee fehlte schlicht das Geld. Doch dann brach plötzlich eine Welle der Hilfsbereitschaft über die Großfamilie herein. Nachdem die RP über ihre schwierige Situation berichtet hatte, sprangen zahlreiche Leser der Familie zur Seite.

Noch während der Weihnachtsfeiertage meldete sich ein Hauseigentümer aus Keeken bei dem Ehepaar. Eigentlich wollte er seine Immobilie verkaufen, doch nachdem er den Bericht gelesen hatte, überlegte er es sich spontan anders. Er bat seinen Sohn, Familie Voß ausfindig zu machen. Das gelang schließlich über Facebook. Der Keekener bot den Voß' eine 200 Quadratmeter große Bleibe mit großem Garten an. "Wir konten unser Glück gar nicht glauben. Das war ein echtes Weihnachtsgeschenk. Das Haus hat acht Zimmer, das war genau das, was wir so lange gesucht haben", sagt Manuela Voß. Sie und ihr Mann mussten nicht lange überlegen, noch am zweiten Weihnachtstag wurde der Mietvertrag ohne Befristung unterschrieben. Jetzt ist die Zeit, in der sich die Eltern die Couch im Wohnzimmer als Schlafgelegenheit teilen müssen und die Kinder beengt jeweils zu zweit in einem Zimmer leben, absehbar.

Auch der zweite große Wunsch der Großfamilie wird wohl in Erfüllung gehen. "Es gab einige liebe Menschen, die uns finanziell geholfen haben. Wir haben jeden einzelnen Euro in die Urlaubskasse gesteckt", sagt Manuela Voß. Im August soll es für eine Woche in den Ferienpark Duinrell an der holländischen Küste gehen. "Dank der großen Hilfe haben wir den Urlaub schon gebucht. Vielen Dank für alles", sagt die achtfache Mutter.

Zum 1. April steht der Umzug von der 130 Quadratmeter großen Doppelhaushälfte in Reichswalde ins neue Haus nach Keeken an. Damit wird Familie Voß allerdings auch vor neue Herausforderungen gestellt. Die Kinder besuchen Schulen oder Kitas in Kleve, rund zehn Kilometer entfernt. Nicht alle Sprösslinge sind schon so groß, dass sie mit dem Bus fahren können. "Außerdem fällt der Bus ja manchmal auch aus, etwa bei Sturm oder Eisglätte. Beim Orkan Friederike etwa gab es bei uns ein echtes Chaos", sagt Manuela Voß.

Sie und ihr Mann haben zwei ältere Autos, einen Opel Zafira, Baujahr 2000 mit sieben Sitzen, und einen Renault Megane, Baujahr 2000 mit fünf Sitzen. Das reicht nicht für acht Kinder. "Damit ich nicht ständig hin und her fahren muss, sind wir auf der Suche nach einem Fahrzeug mit neun Plätzen", sagt die achtfache Mutter. Der sei allerdings schwierig zu finden, zumindest in einem brauchbaren Zustand inklusive TÜV-Zulassung und zu einem für die Familie tragbaren Preis. "Vielleicht weiß ja jemand eine Möglichkeit, wie wir kostengünstig an einen vernünftigen Neunsitzer kommen könnten", sagt Manuela Voß.

Aber auch, wenn dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen sollte, ist die Familie voller Dankbarkeit für die große Hilfe, die sie in Kleve erfahren hat.

(RP)
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