Kleve Großbaustelle Hochschule

Kleve · Die Münchner Dobler GmbH, die auch die BMW-Verwaltung verkleidete, baut die Fassade der Hochschule in Kleve. Volumen: 12 Millionen Euro. Der Bau Hörsaalzentrum ist begonnen. Sockelgeschoss mit Naturstein verkleidet.

Hochschule Rhein-Waal: Bilder der Baustelle
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Gerhard Koenen stiefelt mit gewaltigen Schritten in Richtung Hörsaalzentrum. Sicher umkurvt er Betonsäulen, Bewehrungseisen und Schal-Elemente, die zwischen den Rohbauten zurecht gelegt sind und auf ihren Einsatz warten.

"Wir haben gerade die Fassaden für die Hochschulgebäude vergeben — ein Auftrag von zwölf Millionen Euro", sagt der Geschäftsführer der Kreis Klever Bauverwaltungsgesellschaft über die Schulter gewandt, während er Haus zehn durchschreitet.

Die Vergabe ging zwar nicht an den Niederrhein, blieb aber in Deutschland. Dobler-Metallbau, ein Spezialist für High-Tech-Fassaden, wird dem Neubau der Hochschule Rhein-Waal ihr Alu-Gesicht geben. Die bayrischen Metallbauer schufen schon die inzwischen unter Denkmalschutz stehende Fassade der BMW-Zentrale in München.

"Dobler ist ein Unternehmen mit 360 Mitarbeitern", sagt Koenen. Die können die gewaltige Aufgabe stemmen, für das Dutzend Instituts, Labor- und Verwaltungsgebäude die normierten Fassadenelemente von 1,20 mal 0,45 Meter herzustellen. "Dobler baut 45 dieser Elemente am Tag", sagt Koenen. Zum Vergleich: Haus zehn unmittelbar neben dem Speicher misst 58 Meter in der Länge, und in der Höhe mit vier Geschossen 20 Meter.

Der Bau der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) geht in riesigen Schritten voran. Koenen ist gedanklich schon ein halbes Jahr weiter, denn die Fassadenelemente werden die Baustelle im Februar verwandeln. Derzeit wachsen noch überall die Bauten in die Höhe. Wie wuchtig die Hochschule sein wird, zeigt die Schlucht zwischen Haus fünf und Haus sechs, die im Rohbau schon ihre vier Geschosse erreicht haben — im vierten Stock steht man übrigens Vis-a-Vis mit Koekkoeks altem Maler-Turm . . .

Koenens Mannschaft, die für das Land den Bau hochzieht, hat die Großbaustelle im Griff. Die Arbeiten liegen im Soll, sagt Koenen. Finanziell — und zeitlich sowieso. Die Säulen für die Agrar-Halle wurden gestern schon vorzeitig gesetzt. Die Bodenplatte für die Verwaltung soll Anfang kommender Woche gegossen werden, sagt der Kevelaerer Betonbauer Werner Lay.

Auch das Erdgeschoss des Hörsaalzentrums steht. Man kann die Fundamente der künftigen Freitreppe dieses größten Gebäudes der HSRW ausmachen. Die Rückwand ist von den Schal-Elementen befreit und im Inneren zeigen die Bewehrungseisen, die aus dem Boden greifen, wo künftig die Hörsäle sind. Das Hörsaalzentrum wird als letztes Gebäude fertig, sinniert Koenen — und stiefelt wieder mit gewaltigen Schritten zurück zum Baubüro.

Dort wartet der Statiker, der prüfen soll, wie weit der Hafenspeicher abgerissen werden muss, bevor er wieder eins zu eins aufgebaut wird. Das Erdgeschoss mit den Schütten sollte ja stehen bleiben. Die Einbauten werden saniert und in der HSRW ausgestellt. Fehlt nur ein Hafenkran — aber den hatten Stadt und Stadtwerke ja vorsichtshalber abreißen lassen . . .

(RP)
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