Kleve Greifvögel vergiftet: Jagdpächter vor Gericht

Kleve · Im Spiegelsaal 1 des Amtsgerichts Kleve hat die Hauptverhandlung gegen einen Kalkarer Jagdpächter begonnen, der von der Staatsanwaltschaft beschuldigt wird, streng geschützte Greifvögel vergiftet und ohne Genehmigung Käfigfallen zum Fang dieser aufgestellt zu haben. Der Angeklagte verweigerte die Aussage zur Sache und ließ sich von seinem Verteidiger, Rechtsanwalt Mies, im Wort vertreten. Der Anwalt sagte, dass sein Mandant die Vorwürfe in Gänze abstreitet. Tatsächlich habe der Beschuldige selber in mehreren Fällen die Polizei über tote Vögel auf seinem Grund verständigt.

Er bestritt weiterhin, der Besitzer der Vogelfallen gewesen zu sein. Am Tatort seien DNA-Spuren aufgenommen, aber keinerlei Hinweise auf den Pächter gefunden worden. "Warum mein Mandant hier trotzdem auf der Anklagebank sitzt, ist mir unbegreiflich", sagte Mies. Dazu kommt, dass sich öfter Jagdgäste auf dem Grund befunden hätten und er auch nicht der einzige Pächter des Reviers in Wissel sei. Die Verteidigung hatte vor der Hauptverhandlung angeboten, den Fall gegen Zahlung einer Geldstrafe fallen zu lassen.

"Auf diesem Wege wollten wir im Vorfeld einen medialen Spießrutenlauf des Mandanten verhindern", fuhr der Verteidiger fort. Als Schuldeingeständnis sei dies aber nicht zu werten. Der Fall war auf großes Interesse seitens der Zuschauer und Medien gestoßen. Am 3. November wird weiter verhandelt, dann sollen auch unter anderem erste Zeugen aussagen.

(RP)
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