Bedburg-Hau Golfplatz: Investor hält an Plänen fest
Bedburg-Hau · Der Niederländer Sander van Gelder lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen, einen zweiten 18-Loch-Golfplatz in Moyland bauen zu wollen. Vorher soll ein 5-Sterne-Hotel entstehen, Konkurrenz zum Rilano-Hotel fürchtet er nicht.
Vor vier Jahren hat Investor Sander van Gelder das Schloss Moyland Golfresort gekauft, 70 Millionen Euro wollte er in einen neuen 18-Loch-Golfplatz, ein neues Clubhaus und in ein 5-Sterne-Hotel investieren. Bis heute blieb es aber bei den ambitionierten Bauplänen. "Am Anfang wurde uns gesagt, dass eine Genehmigung in der Regel etwa acht Monate dauert", sagt Sander van Gelder. Dass nach einigen juristischen Schwierigkeiten immer noch nicht mit dem Bau der Erweiterungen begonnen wurde, scheint den Niederländer nicht aus der Ruhe zu bringen.
"Das dauert länger als ich gedacht hätte, die Zeit war aber auch ein sehr guter Lehrgang für mich. Es zeigt, dass, nur weil man an der einen Stelle Erfolg hatte, das woanders noch lange nicht genauso klappen muss", sagt van Gelder. 1977 hatte er das portugiesische Resort "Vale do Lobo" erworben und zum größten Luxus-Resort an der Algarve ausgebaut. 30 Jahre lang führte er die Anlage mit zwei Golfplätzen, wurde von der portugiesischen Regierung für seine Leistungen um den Tourismus mit der Verdienstmedaille in Gold ausgezeichnet.
"Derzeit arbeiten am Golfplatz in Moyland 31 Mitarbeiter. Mit dem Ausbau haben wir aber Potenzial für mindestens 200 Kräfte mehr. Das sind 200 Arbeitsplätze für Bedburg-Hau, eine große Chance für die Gemeinde", sagt er. Grundvoraussetzung für die Pläne sei aber, dass Club wachse. "Derzeit haben wir etwa 150 Mitglieder, in der zweiten Jahreshälfte und im kommenden Jahr sollen noch einmal jeweils 100 neue Mitglieder dem Club beitreten", so van Gelder.
Erreichen möchte er das mit speziellen Angeboten, im August plant man etwa einen Schnuppermonat für Interessierte. Erst wenn es genügend Mitglieder gebe, wolle er mit dem Bau des neuen Golfplatzes beginnen. "Anfangs waren viele Menschen negativ eingestellt und nicht motiviert. Jetzt haben wir aber ein sehr gutes Team, der Platz ist im besten Zustand aller Zeiten. Wir sind bei hundert Prozent und in der Verfassung, den nächsten Schritt zu machen", sagt er.
Das neue 5-Sterne-Hotel soll noch vor der 18-Loch-Anlage entstehen. Konkurrenz zum neuen Rilano-Hotel in Kleve fürchtet er nicht. "Wir planen ein spezielles Golf-Hotel und sehen uns eher als Ergänzung zum bestehenden Angebot", sagt der Investor. Geführt werden soll das neue Haus durch eine Hotelgruppe, nach stockenden Gesprächen in der Vergangenheit gebe es jetzt wieder einige aussichtsreiche Interessenten.
Das neue Clubhaus, das in der "Alten Post" entstehen soll, ist ebenfalls fest eingeplant. "Das ist ein Muss. So wie es derzeit läuft, ist es einfach nicht wirtschaftlich", sagt van Gelder. 2015 könnte mit dem Bau begonnen werden. "Ich möchte nicht, dass die Menschen glauben, ich sei ein Fantast", so van Gelder. Auch an eine einvernehmliche Lösung im Streit um das Wegerecht mit einer auf dem Gelände lebenden Dame (RP berichtete ausführlich) glaubt Sander van Gelder nach wie vor. Gespräche zwischen dem Eigentümer der Ländereien, dem Baron von Steengracht, und der Bewohnerin, sollen die Lösung bringen. "Ich gebe nicht auf, solange ich lebe", sagt der Investor.
Doch auch van Gelder weiß, dass er nicht jünger wird. "Wenn alles in geordnete Bahnen gebracht ist, kann ich mir vorstellen, die Geschäfte ab 2015 langsam in andere Hände zu geben", sagt der 75-Jährige. Komplett aufhören wolle er dann aber nicht. So hat der Niederländer schon neue, langfristige Pläne für eine weitere Nutzung des Geländes. Im jetzigen Clubhaus sind Entwürfe von Luxus-Häusern direkt am Golfplatz zu sehen. 80 sollen es einmal werden, sie sind vom gleichen Architekten entworfen, der bereits eine ähnliche Luxus-Wohnanlage in Portugal geplant hat. Auch wenn es sich dabei noch um Zukunftsmusik handelt: Dort sollen seiner Vorstellung nach irgendwann einmal gut betuchte Menschen ein Haus direkt am Golfplatz kaufen. "Das wäre ein extra Impuls für die lokale Wirtschaft. Die Gemeinde ist schon begeistert", sagt van Gelder.
