Kleve Gläubigerversammlung des 1. FC Kleve

Kleve · Die beiden Vertreter der Stadt Kleve, Rechtsamtsleiter Wolfgang Goffin und Kämmerei-Leiter Klaus Keysers, waren pünktlich da und nahmen in der ersten Reihe Platz. Rechtsanwalt Joris Ernst kam auf den letzten Drücker, und einige Minuten nach ihm rauschte dann noch, leicht verspätet und außer Atem, Christian Nitsch heran.

 Insolvenzverwalter Eberhard Stock (r.) und André Dobiey bei der Gläubigerversammlung des 1. FC Kleve.

Insolvenzverwalter Eberhard Stock (r.) und André Dobiey bei der Gläubigerversammlung des 1. FC Kleve.

Foto: Gottfried Evers

Dann trat eine junge Dame auf den Flur vor Saal A110 des Landgerichts Kleve in der Schwanenburg und rief aus: "Gläubigerversammlung 1. FC Kleve!" Was in der nächsten Stunde zwischen den rund zehn Gläubigern, die meisten davon Vertreter von Banken, Krankenkassen und der Stadt Kleve sowie dem Insolvenzverwalter Eberhard Stock aus Krefeld besprochen wurde, war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Dennoch gab Stock am Nachmittag bereitwillig über einige Inhalte des Treffens Auskunft und berichtete, wie die Zukunft des mit rund vier Millionen Euro verschuldeten Sportvereins in den nächsten Monaten aussehen wird. Zunächst einmal bestätigten die Gläubiger den Krefelder Juristen in seinem Amt als Insolvenzverwalter. Stock: "Darüber hinaus wurde die Fortführung des Spielbetriebs beschlossen, außerdem soll in der zweiten Jahreshälfte, also bis Ende Dezember, ein Insolvenzplan aufgestellt werden."

Was die Entschädigungsquote der Gläubiger angeht, konnte Stock den Anwesenden nicht allzu große Hoffnungen machen. "Angesichts der hohen Schulden und des geringen Vereinsvermögens wird die Prozentzahl nicht übermäßig groß ausfallen", so Stock.

Wohl nicht zuletzt deshalb hielt sich das Interesse derjenigen Unternehmer, die noch auf Geld vom Verein warten, in engen Grenzen - gerade mal zwei Vertreter von Handwerksbetrieben nahmen sich die Zeit, an der Versammlung teilzunehmen. Die anderen dürften das Geld wahrscheinlich schon längst abgeschrieben haben.

(RP/jul)
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