Kleve Gibt es Leben im All?

Kleve · Seit Steffi und Max eine Sternwarte besucht haben, sind sie fasziniert vom Kosmos. Sie fragen sich, ob es möglich ist, Außerirdische zu treffen. Leider (oder zum Glück) ist die Chance äußerst gering – das Universum ist einfach zu groß.

Seit Steffi und Max eine Sternwarte besucht haben, sind sie fasziniert vom Kosmos. Sie fragen sich, ob es möglich ist, Außerirdische zu treffen. Leider (oder zum Glück) ist die Chance äußerst gering — das Universum ist einfach zu groß.

Wenn es dunkel wird, beginnt für Steffi und Max die schönste Zeit des Tages. Oft treffen sie sich, um gemeinsam den Sternenhimmel zu beobachten. Doch das menschliche Auge besitzt nur begrenzte Fähigkeiten: Max und Steffi können jeweils nur 2000 Sterne erkennen. Deswegen will sich Steffi bald ein Fernglas kaufen. Max findet die Idee toll, denn mit einem Fernglas steigt die Zahl der von einem Punkt sichtbaren Sterne auf 50.000 und mit einem kleinen Zwei-Zoll-Teleskop liegt sie bereits bei 300.000.

Vielleicht, so hoffen die beiden, ließe sich mit viel Glück mit dem neuen Teleskop ja sogar ein Ufo betrachten, dessen außerirdischen Insassen durch den Weltraum fliegen. So sehr wir es Max und Steffi auch gönnen mögen — diese Chance ist so klein, dass man guten Gewissens sagen kann, dass sie nicht existiert. Doch warum ist das so? Die Antwort liegt darin begründet, dass das Universum einfach zu groß ist, als dass wir Bekanntschaft mit außerirdischen machen könnten. Und "groß" trifft es noch nicht einmal annähernd, in Wahrheit übersteigt die Größe des interstellaren Raums die menschliche Vorstellungskraft um ein Vielfaches.

"Aber wir können doch auch zum Mond fliegen. Warum sollen ein Raumschiff dann nicht eines Tages weit entferntere Planeten anfliegen können, auf denen es vielleicht Leben gibt?", überlegt Max. Obwohl Flüge auf den Mond für viele immer noch eine unbegreifliche Leistung sind, befindet sich der Mond in so lächerlich kleiner Entfernung zur Erde, dass eine Mondreise nach kosmischen Maßstäben nur ein Katzensprung ist.

Die Entfernungen sind tatsächlich so groß, dass es völlig unmöglich ist, allein unser Sonnensystem maßstabsgerecht zu zeichnen. Hätte in einer solchen Zeichnung die Erde die Größe einer Erbse, wäre der Jupiter mehr als 300 Meter entfernt, der Pluto tauchte erst nach zwei Kilometern auf. Wollten wir uns an den Rand unseres Sonnensystems begeben, wäre das eine Reise ohne Wiederkehr. Selbst bei einer Reise mit Lichtgeschwindigkeit (was natürlich noch nicht einmal annähernd möglich ist), würden wir erst nach mehreren Stunden am Pluto ankommen. Und wenn wir den Pluto passiert hätten, ginge die Reise erst richtig los — und dauerte noch weitere 10.000 Jahre bis wir tatsächlich am Rand des Sonnensystems angekommen wären. Da verliert man doch glatt die Lust an Raumflügen.

Eine Galaxie unter vielen

Doch der Weltraum ist noch viel größer als unser Sonnensystem: Der durchschnittliche Abstand zwischen den Sternen beträgt 32 Millionen Millionen Kilometer. Und an Sternen gibt es allein in unserer Milchstraße 100 Milliarden bis 400 Milliarden. Wenn man dann noch bedenkt, dass unsere Milchstraße nur eine von rund 140 Milliarden anderen Galaxien ist, kann einem ganz schön schwindelig werden.

Obwohl wir sie wohl nie treffen werden — höher entwickelte Kulturen könnten sich theoretisch auf Millionen Planeten entwickelt haben.

Info Nachzulesen sind diese und andere Informationen in Bill Brysons faszinierendem Buch "Eine kurze Geschichte von fast allem".

(RP)
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