Bedburg-Hau-Moyland Geurts: "Kraft soll in Moyland vermitteln"

Bedburg-Hau-Moyland · Landrat Spreen fordert die Parteien auf, die Sache Moyland mit so viel Einvernehmen wie möglich wieder voranzubringen. Querelen um Moyland schadeten nicht nur dem Museum, sondern der Region.

 Das Museum Schloss Moyland gehört zu den reizvollsten Ausflugstipps der Region. Doch hinter den Mauern brodelt es kräftig.

Das Museum Schloss Moyland gehört zu den reizvollsten Ausflugstipps der Region. Doch hinter den Mauern brodelt es kräftig.

Foto: Evers

Die künstlerische Direktorin vom Museum Schloss Moyland weist die Vorwürfe wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen zurück. "Es gibt keine Urheberrechtsproblematik. Das ist alles geklärt", sagte sie gestern. Sie bestätigte, dass jemand an ihrem Mail-Account war. Stellung zum laufenden Verfahren und zu den Querelen in Vorstand und Kuratorium wollte sie nicht beziehen.

Im Kuratorium der Stiftung Schloss Moyland zu sitzen, ist derzeit nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig, sagen informierte Kreise. Der dort schwelende, die Sitzungen des erlauchten Kreises lähmende Streit ist jetzt endgültig offen ausgebrochen: Das Land suspendierte den Stiftungssprecher Gerhard van der Grinten. Es ist ein Streit, der Moyland seit langem begleitet: Erst Dr. Bettina Paust gelang es, das in sich erstarrte und heftig attackierte Museum im Schloss aufzubrechen.

Der Kreis Kleve schießt Jahr für Jahre einen Teil der Betriebskosten für das Museum Schloss Moyland hinzu. Nicht nur deshalb habe er ein großes Interesse an der Entwicklung in Moyland, sagte Landrat Wolfgang Spreen, der Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Museum Schloss Moyland ist. "Ich hoffe, dass die an sich gute Sache Moyland mit so viel Einvernehmen wie möglich weiter vorangebracht wird", sagte er.

"Die jetzige Entwicklung ist fatal, ich hoffe, dass dadurch, dass das Land Konsequenzen gezogen hat, endlich eine konstruktive Arbeit möglich sein wird", sagte Bedburg-Haus Bürgermeister Peter Driessen. Er ist Kuratoriumsmitglied, die Gemeinde unterstützt Moylands Etat von Beginn an. Driessen sieht diese Querelen als völlig überflüssig an: "Moyland ist gerade im Aufwind, dann muss man nicht wieder querschießen", sagt er.

Hans Geurts, als Vorsitzender des Fördervereins ebenfalls Mitglied im Kuratorium, begleitet die Geschichte Moylands seit der ersten Stunde, kennt auch die Konstrukte der Stiftungssatzung, die am 11. Juli 1990 angesichts der Baupläne für das Schloss unterzeichnet wurde. "Im Satzungskonstrukt müssen einige Punkte sicherlich überdacht werden", sagte er. Er sieht im jetzt aufbrechenden Streit aber auch die Ministerpräsidentin der Pflicht: "Frau Kraft sollte ihre ihr zustehende Aufgabe als Kuratoriumsvorsitzende annehmen und vermittelnd auf die Beteiligten zugehen", sagte er. Es gehe darum, wie das Land Moyland sehe und wie es zu dem Museum stehe. Jetzt gelte es, gegenteilige Meinungen auszuräumen. "Die drei Stifter im Vorstand müssen sich in einem Kompromiss einig werden", sagte er. Moyland sei zuletzt in eine Schieflage geraten. Er frage sich, wie lange der Förderverein in dieser Situation noch seiner Rolle als Förderer nachkommen und Geld zuschießen könne.

Ulrike Sack, Mitglied des Förderervereins Museum Schloss Moyland und Vorsitzende der Freunde des Klever Museums Kurhaus wünscht den "Moyländern von Herzen, dass sie sich der wichtigen Arbeit zuwenden können und Frau Paust ihre Arbeit machen kann" - damit das Museum Schloss Moyland bald wieder durchstarten könne. Ähnlich argumentiert Gochs Museumsleiter Dr. Stephan Mann: "Ich wünsche der Direktion ein ruhigeres Fahrwasser, damit sie die Präsentation nach vorne zu bringen kann und das Museum dort positioniert, wo es hingehört". Weitere Querelen um Moyland schadeten nicht nur das Museum, sondern der Region.

(RP)
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