Kalkar Geringe Strahlung im Wunderland entdeckt

Kalkar · Aufregung im Wunderland: Im Reaktorgebäude ist beim Abbau zur Verschrottung ehemaliger Teile eine höhere Strahlung bei einer 1,50 Meter hohen und 80 Zentimeter breiten Abdeckplatte entdeckt worden.

Die Abbruchfirma habe bei dies bei Routinemessungen festgestellt, sagte gestern der Brandschutzbeauftragte des Wunderlandes, Karl-Heinz Rottmann, auf Anfrage der RP. Das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit habe selbst Messungen durchgeführt. Es habe dabei herausgefunden, dass von der Strahlendosierung des Metallobjekts keine Gefahr für Menschen ausgegangen sei, so Andreas Stechling, Fachbereichsleiter der Stadt Kalkar. Das Rathaus war vom Wunderland informiert worden und hatte die Düsseldorfer Behörde eingeschaltet.

"Wer seine Lunge röntgen lässt, hat eine höhere Strahlenbelastung als die Werte, die von der Abdeckplatte ausgegangen sind", so Karl-Heinz Rottmann. Nachdem die Abbruchfirma ihn über das Mess-Ergebnis informiert habe, sei die Platte für zwei Rohrdurchführungen mit Kunststoff-Folie abgedeckt worden. Zudem sei ein Stahlkäfig um das Objekt aufgestellt worden. In den nächsten Tagen werde eine Spezialfirma das Teil entsorgen. Es werde in Stahl eingeschmolzen.

Den Grund für die höheren Strahlenwerte kann sich der Brandschutzbeauftragte nicht erklären. Die Platte sei wahrscheinlich vor 35 Jahren eingebaut worden und heute seien die Messungen präziser als früher. Rottmann will nun die RWE einschalten und den Energiekonzern nach der Herkunft der Platte befragen, um so möglicherweise eine Antwort über die höhere Strahlenbelastung zu bekommen. Das Atomkraftwerk vom Typ "Schneller Brüter" ist in Kalkar nie ans Netz gegangen und hat nie gestrahlt.

(RP/jul/jco)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort