Prozess Angeklagte sollen 13-Jährige vergewaltigt haben

Kleve · Zwei junge Männer aus Kleve müssen sich vor dem Landgericht Kleve verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, ein Mädchen vergewaltigt zu haben.

 Der Prozess findet am Landgericht Kleve statt.

Der Prozess findet am Landgericht Kleve statt.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Schwere Vorwürfe werden gegen zwei junge Männer (18 und 25 Jahre alt) aus Kleve erhoben. Die Angeklagten müssen sich seit Dienstag vor dem Klever Landgericht verantworten. Die Anklage lautet auf Vergewaltigung in Tateinheit mit schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes sowie Freiheitsberaubung.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden am 4. Juni 2017 mit dem Auto in Kleve unterwegs gewesen sein. Der jüngere der Angeklagten soll als Beifahrer ein damals 13 Jahre altes Mädchen, das er aus der Schule kannte, auf der Straße gesehen haben. Er soll sie gebeten haben, einzusteigen. Als das Mädchen dies ablehnte, soll der Beifahrer laut Anklage ausgestiegen und hinter dem Mädchen hergerannt sein. Er soll sie in das Auto gedrückt haben – während der Fahrt und später auf einem Parkplatz am Klever Sternbuschbad sollen die beiden Angeklagten dann sexuelle Handlungen durch das Opfer an sich vornehmen lassen haben.

Die beiden Angeklagten wiesen die Vorwürfe am Dienstag von sich. Eine gemeinsame Autofahrt mit dem Mädchen habe es niemals gegeben, so der 18-jährige Angeklagte, auch keine sexuellen Handlungen. Auch der 25-Jährige erklärte: „Der Tag hat sich nicht so zugetragen. Ich kannte sie im Sommer 2017 auch noch gar nicht.“ Als mögliche Erklärung für die laut seiner Einlassung falschen Anschuldigungen gab der 18-Jährige am Dienstag an, dass das Mädchen in der Schule vergeblich versucht habe, sich ihm zu nähern. „Ich denke, dass sie mich gut fand, weil ich auf der Schule beliebt war. Sie ist mir hinterhergelaufen, hat mir geschrieben“, so der 18-Jährige. Das jüngere Mädchen sei jedoch nicht sein Typ gewesen. Und weil er ihr Interesse nicht erwidert habe, habe sie angefangen, Lügen zu verbreiten – etwa, dass sie von ihm schwanger sei. Daraufhin habe er einem Lehrer davon berichtet.

Die mutmaßliche Geschädigte sagte am Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus. Mehr als eine Stunde dauerte die Vernehmung, in der – das ging aus der weiteren Verhandlung hervor – die Zeugin die Vorwürfe zumindest grob bestätigt hatte. Ein früherer Freund der mutmaßlichen Geschädigten erklärte am Dienstag, das Mädchen habe ihm Mitte 2019 erzählt, dass die Tatvorwürfe erfunden seien. „Tut mir leid, ich habe gelogen. Ich wollte mich an ihm rächen“, soll sie dem Zeugen gesagt haben. Die Polizistin, die die Anzeige des Mädchens aufnahm, schilderte hingegen einen glaubhaften Eindruck aus der Vernehmung der mutmaßlichen Geschädigten.

Die Verhandlung wird am Montag um 9 Uhr fortgesetzt.

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