Zwangsräumung Geräumte Häuser bleiben gesperrt – Bußgeld für Eigentümer

Kleve · Die Bewohner dürfen bis auf weiteres nicht mehr zurück in die Wohnungen an der Bahnhof- und Grabenstraße. Der Eigentümer muss jetzt die Mängel beseitigen. Außerdem kommt ein Bußgeldverfahren auf ihn zu.

 Diese Häuser wurden am Mittwoch von der Stadt Kleve geräumt.

Diese Häuser wurden am Mittwoch von der Stadt Kleve geräumt.

Foto: Marc Cattelaens

Am Tag nach der spontanen Zwangsräumung von Wohnungen an der Graben- und Bahnhofstraße in Kleve sind immer noch viele Fragen offen. Die wichtigste: Wie konnte es dazu kommen, dass bereits bis zu 28 Parteien in den halbfertigen Häusern wohnten?

Die Stadt Kleve hatte am Mittwoch nach einem Hinweis eines Bürgers die Räumung angeordnet, weil massive brandschutztechnische Mängel festgestellt worden waren. Hiervon betroffen waren unter anderem Rettungswege und unsachgemäß verlegte Gas- und Elektroleitungen. Die Bewohner, von denen etliche bereits seit dem 1. August in den Häusern wohnten, mussten unter Aufsicht von Feuerwehr und Behörden am Mittwoch ihr Zuhause verlassen. Zwei Bewohner hat die Stadt im Haus Maternus untergebracht, die restlichen haben privat eine Bleibe für den Übergang gefunden.

Wie die Stadt Donnerstag mitteilte, seien fast alle 28 Wohnungen, davon 18 an der Graben- und zehn an der Bahnhofstraße, ausschließlich von Erwachsenen bewohnt gewesen. Etliche von ihnen hätten auch beim Bürgerbüro ihren Wohnsitz dort angemeldet, außerdem sei regelmäßig der Müll abgefahren worden. Aber Datenschutzbestimmungen hätten verhindert, dass der Fachbereich Planen und Bauen vom Bezug der Wohnungen erfahren hätte. Dort liegt bislang noch keine Anzeige über die Fertigstellung der Wohnungen vor, es gab also auch keine Bauabnahme. Die Bewohner dürfen bis auf weiteres nicht mehr zurück in die Wohnungen. Der Eigentümer muss jetzt die Mängel beseitigen. Außerdem kommt laut der Stadt  ein Bußgeldverfahren auf ihn zu. Ob der Eigentümer auch die Kosten für den Einsatz von Feuerwehr und Ordnungsamt, an dem 14 Menschen beteiligt waren, übernehmen muss, war am Donnerstag noch nicht klar. Der Eigentümer habe in Aussicht gestellt, so Stadt-Sprecher Jörg Boltersdorf, den im Haus Maternus untergebrachten Personen andere Unterbringungsmöglichkeiten anzubieten.

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