Führungswechsel im St.-Josef-Haus Kleve 30 Jahre für Senioren im Einsatz

Kleve-Griethausen · Georg Kersten übergibt am Freitag die Leitung des St.-Josef-Hauses in Griethausen und wird in den Ruhestand verabschiedet. Dem Älterwerden sieht er gelassen entgegen.

 Georg Kersten geht nach 30 Jahren in den Ruhestand.

Georg Kersten geht nach 30 Jahren in den Ruhestand.

„Die Herausforderungen an den Beruf der Altenpflege und -betreuung sind gewaltig gestiegen, und sie haben zu einer enormen Qualitätsverbesserung geführt“, sagt Georg Kersten. Er muss es wissen, denn seine Arbeit in diesem Bereich begann 1990 für die Kirche in der Kellener Senioreneinrichtung St.-Willibrord-Haus und endet jetzt nach mehr als 30 Jahren. Zunächst waren es einige Stunden Senioren-Betreuung, dann wurde eine ganze Stelle geschaffen. „Niemand wusste damals, wie die ausgestaltet werden soll“, erinnert er sich.

Zum Abschluss seiner beruflichen Laufbahn übergibt Georg Kersten am Freitag die Leitung des St.-Josef-Hauses in Griethausen an seine Nachfolgerin und wird dabei in den Ruhestand verabschiedet. Er hat die Entwicklung der Altenpflege in Deutschland nicht nur miterlebt, sondern in seinen Einrichtungen auch mitgestaltet.

Der Sozialarbeiter verwirklichte erste Ideen, wie etwa gemeinsame Kochaktionen mit Senioren. Aus der Betreuung entwickelten sich im Laufe der Jahre vielfältige Angebote. Kerstens Augenmerk lag dabei immer darauf, das gemeinschaftliche Leben in den Einrichtungen zu stärken. „Viele Menschen vereinsamen im Alter. Aber nicht bei uns. Da gibt es immer Leben. Und wir beobachten immer wieder, wie neue Bewohner nach kurzer Zeit wieder aufleben“, sagt er. 2004 wurde Kersten gemeinsamer Leiter der Einrichtungen in Kellen und in Griethausen, von 2015 an führte er nur noch das St.-Josef-Haus. Dort leben 42 Senioren, die von 44 Mitarbeitern betreut und versorgt werden. Rund die Hälfte der Bewohner leidet an Demenz. Auch dies ist eine mit den Jahren immer größer werdende Herausforderung für den Beruf. Kersten sagt: „Die Pflege ist aufwändiger geworden.“

Alexander Noack, Geschäftsbereichsleiter und Prokurist des Katholischen Alten- und Pflegehilfenetzwerkes am Niederrhein (KAN) betont: „Georg Kersten hat die Einrichtungen sehr geprägt.“ Kersten dankt seinen Vorgesetzten, die ihm die Möglichkeit gaben, seine Ideen zu verwirklichen und seinen engagierten Mitarbeitern, die ihn all die Jahre begleitet und unterstützt haben. „Obwohl es mein eigener Entschluss war, fällt mir der Abschied schwer“, so Kersten, der es für sich selbst in Zukunft mit dem Buchtitel des Benediktinermönchs Anselm Grün hält: „Gelassenheit – das Glück des Älterwerdens“.

Er freut sich auf seinen neuen Lebensabschnitt, in dem er noch mehr Zeit für sein Hobby, die Imkerei, haben wird. Seine Nachfolge in Griethausen tritt eine bewährte Kraft an: Marion Arping, die neue Leiterin, war zuvor bereits drei Jahre in der Einrichtung als Pflegedienstleitung tätig.

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