Gemeinde aktiv Zwischen Christus und Country

KLEVE · Gemeinde aktiv (Teil 11): Seit 38 Jahren gibt es den Chor „Point Singers“ in der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt.

 Die Mitglieder der Point Singers.

Die Mitglieder der Point Singers.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Seit Beginn sind die Point Singers ein Chor der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt Kleve. Hier ist unsere Heimat“, sagt Mick Michels, der seit 1970 den Chor leitet. Angefangen hat alles an einem Sommerabend vor 48 Jahren, als jugendliche Sängerinnen und Sänger beim Lagerfeuer am Karl-Leisner-Jugendheim in Kleve Fahrtenlieder sangen.

„Das Haus mit dem Punkt, ein Treffpunkt der Jugend, hieß später ‚Kalle’“, blickt Michels zurück. Aus „Punkt“ wurde „Point“, und der Name Point Singers war geboren. Heute hat der Chor 22 Mitglieder. Das jüngste Mitglied ist 37 Jahre, das älteste 71 Jahre alt. Musikalisch werden die sangesfreudigen Damen und Herren von Paul Leukers (Keyboard), Monika Hillebrand (Querflöte) und sporadisch von Mick Michels (Gitarre) begleitet. Man probt regelmäßig freitags um 20 Uhr im ehemaligen Kapuzinerkloster, Rindernscher Deich, in Kleve. Vorher war man lange Jahre in der ehemaligen Begegnungsstätte Südstadt zuhause. Bis 1990 sang man „gleichrangig“, also je zur Hälfte Oldies, Country- und Westernsongs, neben modernen geistlichen Liedern. Danach widmete man sich ausschließlich der Gestaltung von Gottesdiensten. „Für uns ist der Gleichklang zwischen den gesprochenen liturgischen Texten und den Liedern sehr wichtig“, sagt Michels. So übernimmt der Chor häufig die gesamte Vorbereitung eines Gottesdienstes. Zum 40. Jubiläum war beispielsweise das Gottesdienstmotto: „Gib mir die richtigen Worte, gib mir den richtigen Ton.“ Oder Michels sucht zum Thema „Aufrichtigkeit“ die passenden Lieder aus.

In diesem Jahr gab es bereits einen besonders gestalteten Gottesdienst in der Fastenzeit in der Kirche Mariä Empfängnis, einen ökumenischen Landgottesdienst für den kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) in der Wasserburg Rindern, einen Gottesdienst im Klever Krankenhaus und einen ökumenischen Gottesdienst, ebenfalls in der Wasserburg Rindern. Noch bis zum Jahresende werden folgende Gottesdienste folgen: In der Justizvollzugsanstalt Kleve, in St. Hermes, Warbeyen, in der Adventszeit in der Kirche Mariä Empfängnis und ein adventlicher Abend im Pfarrzentrum der Stiftskirche mit besinnlichen Liedern und Texten. Für den Leiter des Chores gab es prägende Erlebnisse: „Einerseits die Gottesdienste in großen Kirchen, wie 2014 mit zwei Messen an einem Tag hintereinander im Dom zu Münster“, erzählt er. Dort trafen sich weit über 1000 Sammlerinnen und Sammler der Caritas aus dem Bistum. „Andererseits ist der Kontakt zu den jeweiligen oft sehr unterschiedlichen Gemeinden, etwa von der JVA bis zum Landvolk, nachhaltig.“

Elke Look ist durch ihren Mann, der vor langer Zeit im Kolpingchor Goch aktiv war und den Wunsch hatte, wieder einmal zu singen, vor fünf Jahren zum Chor gekommen. Nach einem Dankgottesdienst verteilten die Point Singers vor der Kirche Erntegaben. „Da habe ich eine Sängerin auf den Wunsch meines Mannes angesprochen, und sogleich wurden wir beide zur Chorprobe eingeladen“, sagt die Sängerin.

Häufig werden in Teamarbeit neue Lieder gemeinsam erarbeitet. Hier spielt der Keyboarder Paul Leukers eine tragende Rolle. Auch die gute Gemeinschaft in Freud und Leid macht die Point Singers aus. „Seit der Gründung 1970 haben wir über 200 Menschen in und für die Kirche, also für den Glauben, aktiv gemacht“, stellt Michels fest. So blickt man mit Zuversicht auf das 50-jährige Bestehen in 2020.

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