Kleve Geburtstag mit Lady Gaga

Kleve · Das Technologie-Zentrum Kleve feiert in einem Festakt das Silberjubiläum. Aus ehemaligen Arbeitslosen sind erfolgreiche Unternehmer geworden. Die Einrichtung soll zum Sprungbrett für Hochschüler werden.

 Landrat Wolfgang Spreen (links) freut sich, dass das TZK zu 90 Prozent ausgelastet ist. Die Kreis-Wirtschaftsförderung ist einer der Gesellschafter des Technologie-Zentrums.

Landrat Wolfgang Spreen (links) freut sich, dass das TZK zu 90 Prozent ausgelastet ist. Die Kreis-Wirtschaftsförderung ist einer der Gesellschafter des Technologie-Zentrums.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Das Jahr 1986 ist in der schnelllebigen Zeit weit weg und doch so nah in unserem heutigen Alltag: Im Internet wird erstmals das Länderkürzel "de" verwandt, die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl erschütterte die Welt und Stefani Germanotta wird geboren — heute bekannt als "Lady Gaga". Das Jahr 1986 war auch ein bedeutendes in der Klever Geschichte. Vor 25 Jahren wurde das Technologie-Zentrum Kleve (TZK) eröffnet, um jungen Unternehmen den Sprung über die hohen Hürden in die Selbstständigkeit zu erleichtern. Die Insolvenzrate der Gründer, die die Hilfe in diesen Einrichtungen nutze, sei geringer als bei anderen jungen Betrieben, betonte gestern Dr. Günther Horzetzky. Der Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium sagte beim Festakt zum Silberjubiläum in Kleve, dass das TZK eine "Treiberrolle für den Strukturwandel" in der Region hat.

Förderverein

Die Geschichte in Kleve sei umso bemerkenswerter, weil es bei der Gründung damals nicht die übliche Anbindung an eine Hochschule gegeben habe, berichtete der Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK). Burkhard Landers dankte dem FDP-Bundestagsabgeordneten Paul Friedhoff, der "Mut und Vision" für das Projekt gezeigt hat. Ein Förderverein der Wirtschaft, die Klever Banken und die Stadt hätten nach Friedhoffs Initiative jeweils zu einem ein Drittel die TZK-Gesellschafteranteile übernommen.

Nach 25 Jahren gibt es nun eine Hochschule in Kleve, die in Kooperation mit der Jungunternehmer-Schmiede den wirtschaftlichen Wandel vorantreiben kann. Deshalb wies Landrat Wolfgang Spreen auf die beruflichen Chancen hin, die das TZK den Studierenden bietet. "Das Technologie-Zentrum ist eine erfolgversprechende Plattform für die Existenzgründung der Studenten", betonte der Landrat. Er lobte ausdrücklich den Einsatz der zahlreichen Firmenchefs und den der Beschäftigten, die im vergangenen Vierteljahrhundert die Wirtschaftsregion nach vorne gebracht haben.

Wie schnell 25 Jahre ins Land ziehen, daran dachte Kleves Bürgermeister Theo Brauer. "Kleves IHK-Geschäftsführer Mario Goedhart und ich sind die einzigen Vertreter, die beruflich oder als Politiker die schwere Geburt des Technologie-Zentrums erlebt haben", erklärte der Bürgermeister. Arbeitslose, die keine Stelle gefunden hätten, seien ins TZK gegangen und schließlich erfolgreiche Unternehmer geworden, freute sich Brauer.

Helmut Kersten vom damaligen Wirtschaftsförderungsamt der Stadt Kleve habe das Projekt durch sein Engagement auch entscheidend gefördert. Der Bürgermeister dankte zudem Goedhart und den ehemaligen Klever Wirtschaftsförderern Rudolf Röhrl und Roland Neswadba. Das Trio habe durch seinen Einsatz als ehrenamtliche Geschäftsführer in 25 Jahren eine Million Euro an Ausgaben erspart. Dieses Engagement sei beispielhaft für Nordrhein-Westfalen, betonte der Staatssekretär.

(RP/jul)
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