Kleve Gaukler, Glühwein, Graefenthal

Kleve · Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt wird erstmalig rund um das Klostergut Graefenthal stattfinden. Die historische Kulisse bietet ein eindrucksvolles Ambiente. Pendelbusse stehen in der Gocher Innenstadt bereit.

GOCH-ASPERDEN „Der klassische Weihnachtsmarkt in der Stadt ist out“, behauptet Rüdiger Wenzel vom Gocher Stadtmarketing und begründet damit kurz und bündig die Verlegung des mittelalterlichen Weihnachtsmarkts in die Klostermauern von Gut Graefenthal.

Für ihre private Initiative sehen Gastronom Jan Spronk und der Eigentümer des Geländes, Ysbrandt Roovers, zahlreiche Gründe. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Burgenmarketing wollen sie nicht nur den Bekanntheitsgrad des Klosters Graefenthal steigern, sondern den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in einem „einmaligen Ambiente“ einbetten. Dazu bietet das von Mauern umgebene imposante Gelände, auf dem sich das Hochgrab des Gocher Stadtgründers Otto II. von Geldern befindet, die adäquate Kulisse.

Handwerker-Angebote

„Wie schon beim diesjährigen mittelalterlichen Ostermarkt wird es einen Indoor- und einen Outdoorbereich geben“, verrät Spronk. Auf dem weithin einzigartigen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt lädt dann ein großflächig aufgestelltes Zelt mit verschiedenen kulinarischen Genüssen zum Speisen und Verweilen ein. Die Fertigkeiten und Angebote der Handwerker werden zum Beispiel im umfangreich restaurierten Kreuzgang oder im Kaminzimmer zu bestaunen sein.

Im Vergleich zum Weihnachtsmarkt in der Innenstadt, der laut Wenzel zwar eine „gesunde Enge“ bot, könnten in den alten Gemäuern die Stände doch „wesentlich aufwändiger dargestellt werden“. Inmitten verborgener kleiner Nischen und stimmungsvoll in Szene gesetzter, antiker Möbel entsteht so eine authentische, mittelalterliche Atmosphäre. Zusätzlich haben die geschichts-trächtigen Räumlichkeiten den ganz banalen Vorteil, dass die Organisatoren des Weihnachtsmarktes etwaigen Wetterkapriolen gelassen entgegen sehen können. So haben sich bislang rund 20 Anbieter aus Goch mit ihren Ständen angemeldet und zeigten sich in einer ersten Besprechung dem neuen Standort gegenüber sehr aufgeschlossen.

Wie bereits beim Ostermarkt sind viele Gaukler und Artisten eingeplant. Als besondere Attraktion haben Besucher die Möglichkeit, sich im Axt- oder Messerwerfen zu versuchen. Wessen Lateinkenntnisse inzwischen etwas eingerostet sind, wird dem „Proklamator“ danken, der die Weihnachtsgeschichte immerhin ins Mittelhochdeutsche übersetzt. Die wird nämlich – stilecht – so dargeboten, wie die Menschen des Mittelalters sie zu hören bekamen. Des weiteren ist der Auftritt des Nikolaus geplant und am musikalischen Programm wird derzeit noch gearbeitet.

Pendelverkehr

Wer sich dann aufgrund des riesigen Angebots zwischen Met und Glühwein nicht entscheiden kann, probiert einfach beides. Denn die Veranstalter haben dafür gesorgt, dass während des Marktes ständig Pendelbusse zwischen der Gocher Innenstadt und dem Gut Graefenthal fahren.

(RP)
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