Kreis Kleve Gaesdoncker Kinder College zum sechsten Mal erfolgreich

Kreis Kleve · Soviel Wertschätzung erfahren acht- oder neunjährige Kinder als Gruppe nicht jeden Tag: Nicht nur Bürgermeister (in Vertretung), Landrat und Chef des Schulverwaltungsamts zollten den Jungen und Mädchen ihren Respekt, sogar Schulministerin Sylvia Löhrmann schickte eine E-Mail an den Leiter des Projekts "Kinder College" in Gaesdonck. Zum sechsten Mal haben im vergangenen halben Jahr begabte Dritt- und Viertklässler aus dem Kreis alle 14 Tage an speziellen Seminaren teilgenommen. Die Abschlussveranstaltung fand wie immer in der Gaesdoncker Aula statt.

 Die Niederländisch-Gruppe testet Sprachkenntnisse der Eltern.

Die Niederländisch-Gruppe testet Sprachkenntnisse der Eltern.

Foto: Stade

Zu einem "ambitionierten und ungewöhnlichen Projekt" gratulierte die Ministerin, die besonders lobte, dass beim "Kinder College" kindgerecht-spielerisch, methodisch vielfältig und experimentell gelernt werde. "Junge Forscher laden auch uns Erwachsene immer wieder zum Staunen ein", verlas Dr. Thorsten Kattelans, der Leiter des Projekts, Löhrmanns Brief. Der Leiter des bischöflichen Gymnasiums und Internats, Peter Broeders, freute sich festzustellen, dass die Kinder seit dem Herbst in Gaesdonck heimisch geworden sind. "Als ich euch damals zum ersten Mal sah, wart ihr noch ein wenig nervös und schüchtern, davon ist jetzt nichts mehr zu bemerken." In einer inzwischen vertrauten Lernumgebung hätten, nach allem was er so gehört habe, die Kinder viel Spaß gehabt - und eben auch Spaß am Lernen. "Es geht darum, dass ihr eure Begabungen entdeckt und entwickelt - im Dienst des lieben Gottes, der Schöpfung und der Mitmenschen."

Auf vielen Feldern konnten die Jungen und Mädchen forschen und Erfolge einheimsen. In kleinen Sketchen, Gedichten und Liedern stellten die fremdsprachlichen Kurse ihre Ergebnisse vor. Die "Engländer" sagten lustige Reime auf, die Niederländer sangen "Op de Dierenboerderij", und die Nachwuchs-Chinesen führten auf, was passiert, wenn man in einem chinesischen Lokal zwei Bier mit Fingerzeichen bestellt: Man bekommt acht! Zudem hatten die Kinder Plakate gestaltet, von denen die Kursinhalte abzulesen waren. Neben den Sprachbegaben kamen auch mathematisch Talentierte, künstlerisch Interessierte und andere junge Forscher auf ihre Kosten. In "Chemie" war zu lernen, aus welchen Bestandteilen Zitronensprudel hergesellt wird, in Biologie kamen Mikroskope zum Einsatz, Physiker enthüllten die Geheimnisse der Optik oder Elektrizität, Mathematiker verblüfften ihre Eltern mit Knobelaufgaben und Zauberquadraten.

Was den Veranstaltern wichtig ist: Es wird beim Kinder College kein Lehrstoff höherer Klassen vorweggenommen; vielmehr soll die Freude am Lernen durch andere Lern-Wege und spannende Experimente wach gehalten werden. Denn gerade begabe Kinder langweilen sich im (schulischen) Alltag schnell.

(RP)
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