Kleve Gänse-Touren als Erfolg gewertet

Kleve · Die ersten "Wildgänseexkursionen mit ortsgeschichtlichem Hintergrund" der Gemeinde Kranenburg sind gelaufen. Zwei mussten abgesagt werden, 104 Teilnehmer verteilen sich auf vier Führungen. NABU-Touren ausgebucht.

 Wildgänse in der niederrheinischen Tiefebene – 104 Gäste wollten die arktischen Gäste auf einer Tour der Gemeinde sehen.

Wildgänse in der niederrheinischen Tiefebene – 104 Gäste wollten die arktischen Gäste auf einer Tour der Gemeinde sehen.

Foto: privat

Die erste Bilanz der von der Gemeinde Kranenburg angebotenen "Wildgänseexkursionen mit ortsgeschichtlichem Hintergrund und touristischen Tipps sowie Einbezug der Gastronomie" wird seitens der Verwaltung als voller Erfolg gewertet. Dies wurde in der Ausschusssitzung für Kultur und Tourismus präsentiert.

Im Vorfeld hatte es vor allem von der NABU-Naturschutzstation Kranenburg Kritik an den neuen Führungen gegeben, da man diese als Konkurrenz-Angebot ansieht, das mit Steuergeldern subventioniert wird. Die Bedenken der NABU dürfte sich nach den ersten Zahlen in Wohlgefallen aufgelöst haben.

An vier Gemeinde-Touren nehmen voraussichtlich 104 Personen teil (eine Exkursion findet noch statt). Zwei Termine mussten mangels Interesse abgesagt werden. Annette Wozny, Touristikerin der Gemeinde, zog dennoch eine extrem positive Bilanz der ersten Exkursionen: "Die Saison hat gezeigt, dass es ein komplementäres Angebot zu dem der NABU ist. Es wird gut angenommen, wir haben viel positive Resonanz erfahren. Die Gäste sind sehr zufrieden." Es habe viel Lob gegeben, so Wozny weiter. Die Ausführungen begleitete Ausschussmitglied Hans Bernd Kraus (SPD) mit dem Hinweis auf die Zahl der Gäste, die von der NABU im selben Zeitraum durch die niederrheinische Tiefebene kutschiert wurden. "An den Führungen der NABU nahmen 1390 Gäste teil", so Kraus.

Die im Vergleich zur NABU eher bescheidene Teilnehmerzahl ist kein Argument für die Gemeinde, die Exkursionen aus dem Programm zu nehmen. Was jedoch überlegt wird, ist, das Imbiss-Angebot nach der Tour zu streichen. Den NABU-Vorsitzenden Dr. Volkhard Wille stört es nach wie vor, dass die Gemeinde ihre Touren als Gänseexkursionen anbietet und diese mit Steuergeldern subventioniert: "Wir haben mit unseren Fahrten ein funktionierendes Angebot in der Gemeinde. Das ist so, als wenn die Verwaltung plötzlich verbillige Brötchen verkauft und so den Bäckern Konkurrenz macht." Wille ist dennoch mit den Touren der NABU sehr zufrieden: "Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist es sehr gut gelaufen. Nahezu alle Fahrten waren ausgebucht." CDU-Fraktionschef Joachim Janßen hält die Fortführung der gemeindlichen Gänse-Führungen für sinnvoll: "Wenn man ein Produkt einführt, so muss sich das erst herumsprechen", sagt er und ergänzte: "Zudem stehen die Gänse vielen zur Verfügung." Wenn nicht sogar allen.

Damit die Tourismus-Aktivitäten der Gemeinde demnächst auch in einem ansprechenden Umfeld präsentiert werden, wird das Tourist Info Center Alter Bahnhof (TICAB) aufpoliert. Der Ausschuss empfahl dem Rat einen Einrichtungsvorschlag der Kranenburger Schreinerei Hübbers anzunehmen. Für den Umbau sind im Haushalt 32 000 Euro vorgesehen. Wo welche Einrichtungsgegenstände im Bahnhof aufgebaut werden, steht noch nicht fest. Grund dafür ist die naturkundliche Ausstellung im Bahnhof. Die Gemeinde befindet sich derzeit in Gesprächen mit der NRW-Stiftung, in denen es darum geht, etwas an der Präsentation zu verändern. Dadurch will man erreichen, dass die neuen Möbel — wie etwa eine Empfangstheke — sinnvoller platziert werden können. Durch einen Grundbucheintrag hat sich die Gemeinde verpflichtet, die Ausstellung 25 Jahre zu betreuen. Und die sind noch nicht abgelaufen.

(RP)
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