Kleve Für Osterfeuer gelten strenge Regeln

Kleve · In Kleve wurden 106 Feuer angemeldet. Das Ordnungsamt behält sich vor, die Feuerstellen zu kontrollieren.

Mit dem Entzünden eines Osterfeuers soll nach alter Tradition unter anderem der Winter vertrieben werden — keine schlechte Idee bei den jetzigen Temperaturen. Doch für das Abbrennen gibt es viele Regeln, die die Veranstalter einhalten müssen.

In Goch sorgte die "ordnungsbehördliche Verordnung für Brauchtumsfeuer" in der vergangenen Woche für Ärger. Zu viele Feuer würden von der Stadt verboten, kritisierten Gocher Bürger. Die Stadtverwaltung argumentierte dagegen, sie wolle sicherstellen, dass es sich bei den Feuern tatsächlich um Brauchtumspflege und nicht um das bloße Abbrennen von Gartenabfällen handele.

In Kleve geht die Stadtverwaltung mit dem Thema weniger restriktiv um. Eine ordnungsbehördliche Verordnung mit speziellen Regeln für die Stadt Kleve gibt es nicht. "Die Veranstalter müssen die Feuer lediglich anmelden und unterschreiben, dass sie die allgemeingültigen Regeln einhalten", erklärt Theo Brock vom Klever Ordnungsamt. Eine Genehmigung ist dann nicht mehr nötig.

Die Frist ist am vergangenen Mittwoch abgelaufen, insgesamt wurden 106 Feuer angemeldet. "Die Zahl ist rückläufig", teilte Brock mit. Mit ihrer Unterschrift erklären sich die Veranstalter bereit, landesweit geltende Regeln für Brauchtumsfeuer einzuhalten.

Dazu gehört unter anderem, dass nur pflanzliche Grünabfälle verbrannt werden dürfen. Ausgeschlossen sind alle beschichteten oder behandelten Hölzer. Zudem darf das Brennmaterial erst unmittelbar vor dem Anzünden des Feuers aufgeschichtet werden, um zu vermeiden, dass Tiere sich in dem Stapel einen Unterschlupf suchen und verbrannt werden. In Naturschutzgebieten sind Brauchtumsfeuer daher ganz verboten.

Das Feuer muss ständig von zwei Personen überwacht werden und bei einen Volumen von einem Kubikmeter mindestens 25 Meter von Gebäuden, die zum Aufenthalt von Menschen bestimmt sind, entfernt sein.

Sollte etwas passieren, haften die Aufsichtspersonen und der Veranstalter gemeinschaftlich. Auf dem Anmeldeformular der Stadt Kleve müssen deshalb ihre Namen angegeben werden. Zusätzlich zu den landesweit geltenden Regeln verlangt die Stadtverwaltung außerdem, dass ein Feuerlöscher vor Ort und ein Handy vorhanden ist, um einen Notruf abzusetzen.

Auf dem Formular kündigt das Ordnungsamt an, zu überprüfen, ob es sich bei dem Feuer tatsächlich um ein Brauchtumsfeuer handelt. "Wir werden natürlich nicht alle Feuer anfahren, sondern machen nur Stichproben", sagt Theo Brock. Zudem gebe es an Ostern den üblichen Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes, bei dem sich besorgte Nachbarn melden können.

In Kleves Nachbargemeinden Kranenburg, Bedburg-Hau und Kalkar verläuft das Prozedere ähnlich. "Solange es nicht Überhand nimmt, müssen wir nicht reglementieren", meint etwa Kranenburgs Ordnungsamtsleiter Willi Fleskes. Auch hier müssen Osterfeuer lediglich angemeldet, aber nicht durch die Stadt genehmigt werden. Nach der Anmeldung erhalten die Bürger ein Merkblatt mit den Regeln, die es einzuhalten gilt.

In Bedburg-Hau können Feuer noch bis einschließlich Mittwoch, 27. März, telefonisch beim Ordnungsamt angemeldet werden. "Die Zahl liegt zurzeit bei 164, wir rechnen damit, dass sie noch auf rund 220 steigen wird", sagte Hans-Peter Linzen vom Ordnungsamt gestern Nachmittag. Nach dem Anruf erhalten die Veranstalter auch hier ein Merkblatt.

In Kalkar wurden bisher 130 Feuer angemeldet, die Frist läuft noch bis Gründonnerstag. Das teilte Andreas Stechling vom Fachbereich Bürgerdienste mit. Dort gibt es ebenfalls keine städtische Satzung. Eine Anmeldung genügt.

(RP/rl)
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