Kleve Fünf-Zentner-Bombe am Schweizerhaus entschärft

Kleve · Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes haben gestern gegen 15.35 Uhr auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Schweizerhaus in Materborn an der Kreuzung Albersallee und Materborner Allee eine aus dem Zweiten Weltkrieg stammende britische Fünf-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder entschärft.

Bombenentschärfungen 2013 in der Region
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Foto: Seybert, Gerhard

In der Bombe mit sogenannter mittlerer Kapazität waren 125 Kilogramm Sprengstoff. Sie war 1944 abgeworfen worden. Nach Angaben von Ralph van Hoof, Fachbereichsleiter beim Klever Ordnungsamt, war sie erst am Vormittag bei Sondierungsarbeiten auf dem Gelände entdeckt worden. Luftaufnahmen hatten den Blindgänger dort vermuten lassen.

Seit diesem Jahr ist es in Nordrhein-Westfalen gesetzlich vorgeschrieben, dass gefundene, noch scharfe Bomben unmittelbar nach ihrer Entdeckung am gleichen Tag unschädlich gemacht werden müssen. Die Bombe am Schweizerhaus steckte etwa zweieinhalb Meter tief in der Erde. Ein zusätzlich angehäufter Schutzwall aus Sand hätte die Splitterwirkung im Falle einer Detonation eindämmen sollen.

Per Fern-Entschärfung entfernte Sprengmeister Uwe Palmroth den mechanischen Teil der Bombe, bevor er den Zünder mit der Hand heraus zog. Der Sprengstoff wird nun in Detmold vollständig entsorgt. "Dann ist die Bombe nur noch Altmetall", so Palmroth.

Ab 14.15 Uhr hatten Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der Feuerwehr und der Polizei damit begonnen, den gefährdeten Bereich in Materborn abzusperren und zu sichern. Zuvor waren die Einsatzkräfte von Haus zu Haus gegangen und hatten die Menschen in einem Umkreis von 250 Metern rund um die Fundstelle aufgefordert, ihre Wohnungen oder Häuser zu verlassen. Wer in einer Entfernung von 250 bis 500 Metern wohnte, durfte zwar bleiben, sich aber nicht mehr im Freien bewegen. Die Klever Feuerwehr hatte in ihrem Depot an der Brabanter Straße eine "Notunterkunft" eingerichtet.

(RP)
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