Kleve-Keeken Fünf Wildschweine in der Düffel bei Keeken erlegt

Kleve-Keeken · Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft fordert, die Ausbreitung der Population mit allen erlaubten Mitteln zu verhindern

Im Mai waren einzelne Wildschweine in der Düffel nahe der Ortschaft Niel gesichtet worden. In der vergangenen Woche berichteten mehrere Landwirte aus Keeken, Schwarzwild hätte auf ihren Maisfeldern erheblichen Schaden angerichtet. Experten der Nabu-Station in Kranenburg bestätigten zugleich, dass sich nach ihren Erkenntnissen in der Düffel-Niederung mehr als ein Dutzend Schwarzkittel herumtreiben würden. Nun wird aus Jägerkreisen berichtet, in der Umgebung von Keeken seien Ende vergangener Woche fünf Wildschweine erlegt worden. Die Abschüsse seien den Jägern gelungen, als sie am Rande von Maisfeldern Stellung bezogen hatten, die gerade gemäht wurden. Im Mais hatte das Schwarzwild zuvor offenbar nicht nur Deckung, sondern auch reichlich Nahrung gefunden.

Wenn die Annahme der Nabu-Experten richtig ist und sich mehr als ein Dutzend Wildschweine in der Düffel aufgehalten haben, müssen noch Tiere in der Niederung unterwegs sein. Da dort wohl in den nächsten Tagen alle Maisfeldern abgeerntet sein werden, fragt es sich, wie sich das Schwarzwild dann verhalten wird – ohne die Chance, im Mais Deckung zu finden.

Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Kleve, Gerhard Thomas, hält es für wahrscheinlich, dass sich die Wildschweine in den Kranenburger Bruch zurückziehen. Die Schwarzkittel könnten jedoch genauso gut im Klever Tiergarten, in Rindern, Nütterden oder rund um Schloss Gnadenthal auftauchen. Auch dass die Allesfresser in Gärten wüten würden, hält der Jäger für möglich. "Wenn ihnen dort Angepflanztes gut schmeckt – warum nicht", meint Gerhard Thomas. Bereits seit zwei Jahren beobachtet der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Kleve, dass Schwarzwild vor allem aus dem niederländischen Raum bei Wyler in die Düffel vordringt. Mit dem Vorsitzenden der Kreisbauernschaft, Josef Peters, ist er sich einig, dass man alles unternehmen müsse, um die Ausbreitung der Wildschweine im Klever Raum zu verzögern. "Verhindern können wir deren Ausbreitung wohl nicht. Aber jedes Wildschwein, das man schießen kann, sollte erlegt werden – natürlich unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften", fordert Gerhard Thomas. Deshalb habe er bereits in den beiden zurückliegenden Jagdjahren bei der Oberen Jagdbehörde eine Schonzeitaufhebung für Überläufer (Schweine ab den zweiten Lebensjahr) beantragt – mit Erfolg.

(RP)
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