Kranenburg Führungswechsel bei der Feuerwehr

Kranenburg · Unter Ovationen ist Willi Ehren nach 26 Jahren als stellvertretender Wehrführer verabschiedet worden. Aus gesundheitlichen Gründen zieht sich Ehren von seinem Posten zurück. Sein Nachfolger wird Andreas Thelosen.

 Willi Ehren (links) überreicht seinem Nachfolger Andreas Thelosen symbolisch das Strahlrohr als Staffelstab.

Willi Ehren (links) überreicht seinem Nachfolger Andreas Thelosen symbolisch das Strahlrohr als Staffelstab.

Foto: Derks

Sie war dem Grunde nach eine Formalie, die Anhörung, zu der Bürgermeister Günter Steins kürzlich die Wehrleute der Gemeinde in das Depot nach Kranenburg eingeladen hatte und die von Kreisbrandmeister Paul-Heinz Böhmer gemäß des Feuerschutz- und Hilfegesetzes (FSHG) durchgeführt wurde. Vorausgegangen war das Abschiedsgesuch des langjährigen, stellvertretenden Wehrführers, Gemeindebrandinspektors Willi Ehren, der diese Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.

Es gab Ovationen, als sich Ehren letztmalig in seiner Funktion als stellvertretender Feuerwehrchef an seine Kameraden/Innen wandte und seine Beweggründe darlegte. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn, dieses Ehrenamt aufzugeben. Dass ihm dieses schwer fiel merkte man spätestens daran, dass er seine Rede immer wieder durch Tränen unterbrechen musste. Wehrführer Norbert Jansen sagte bei der Verabschiedung: Willi Ehren war für mich immer ein Ratgeber, wenn ich einen Tipp brauchte, der aus keinem Lehrbuch abzulesen ist. Aber gerade auch, wenn Fachkenntnisse gefordert sind, habe ich mich bisher auf ihn blind verlassen können. Wenn eine Führungskraft, wie nun geschehen, die Funktion freiwillig abgibt, ist dies auch immer ein Zeichen von Respekt und dem Vertrauen gegenüber der nachrückenden Person."

Jansen und Ehren lernten sich vor neun Jahren kennen, als Jansen die Leitung der Feuerwehr Kranenburg übernahm. Willi Ehren führte damals die Kasse der Gemeindefeuerwehr. "Ich habe mal die alten Daten verglichen und weiß jetzt, dass er zwei Jahre vor mir in die Feuerwehr eingetreten ist. Wir haben sogar einige Grundlehrgänge gemeinsam besucht", sagte Jansen und hielt anschließend eine Laudatio auf den scheidenden stellvertretenden Feuerwehrchef: "Lieber Willi, du hast, nachdem du längere Zeit erkrankt warst und jetzt in den Ruhestand eingetreten bist, dein Amt als stellvertretender Wehrführer zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig beendest du deinen aktiven Feuerwehrdienst. Die Aufnahme in den Kreis der Ehrenabteilung wird im Oktober erfolgen. Über Deine Funktion in den mehr als 26 Jahren kann ich gar nicht allumfassend etwas sagen, weil ich nur die neun Jahre davon als Wehrführer mitbekommen habe.

Eine längere Zeit verband uns die Vorstandsarbeit in der Gemeindefeuerwehr, in der ich zu einer Zeit als Schriftführer tätig war, als du schon das Amt des stellvertretenden Wehrführers inne hattest. Du hast mir immer geholfen, wenn es um die Organisation von zentralen Veranstaltungen der Gemeindefeuerwehr ging."

Jansen dankte auch Ehrens Ehefrau Christa. Sie habe stets zu ihrem Mann gehalten, ihm den den Rücken frei, gehalten wenn es um feuerwehrtechnische Belange ging. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit, überreichte Jansen ihr einen Blumenstrauß und Willi Ehren einen Gutschein über einen Erholungsaufenthalt im Haus Phönix in Bergneustadt, wo er nun ein paar Tage mit seiner Frau ausspannen möchte.

Aber auch Bürgermeister Günter Steins dankte dem scheidenden Ehrenbeamten für seinen jahrelangen, unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Kranenburger Bevölkerung und übereichte ihm zur Erinnerung an diese Zeit den "Kranich".

Das Ehren der dienstälteste stellvertretende Wehrführer im Kreis Kleve gewesen ist, daran erinnerte Kreisbrandmeister Paul-Heinz Böhmer, der gleichfalls dessen Verdienste hervorhob und ihm den Wappenteller des Kreisfeuerwehrverbandes überreichte.

In der jüngsten Sitzung des Kranenburger Rates wurde nun auf Vorschlag des Kreisbrandmeisters Brandoberinspektor Andreas Thelosen zum Nachfolger von Willi Ehren in das Amt des stellvertretenden Wehrführers der Gemeinde berufen und zum Ehrenbeamten ernannt.

(RP)
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