Volksfest Frischer Wind ab heute auf Rinderner Kirmes

Kleve · Zum Brauchtum der hiesigen Dörfer gehört meist inhärent die alljährige Kirmes. So auch in Rindern.

 Die Organisatoren sind bereit: Die Kirmes kann beginnen.

Die Organisatoren sind bereit: Die Kirmes kann beginnen.

Foto: Christel Dahmen

Vielerorts ist diese jedoch von sinkenden Besucherzahlen bedroht. Eine solche Entwicklung war in den vergangenen Jahren auch beim Volksfest in Rindern zu bemerken, meinen die Schützen. „Die Konkurrenz für die Dorfkirmes ist sehr groß“, sagt Festwirt Michael Hagedorn mit Blick auf Großevents wie das Parookaville. „Damit kann die Kirmes kaum mehr konkurrieren, das sind andere Dimensionen“, fügt er an und warnt vor einem Verlust der langjährigen Tradition: „Wenn die Kirmes zu einer erweiterten Familienfeier wird, verliert sie ihre Daseinsberechtigung“, sagt Hagedorn. Dem schließt sich auch Walter Schmit, der erste Vorsitzender der Schützen an: „Gemeinsam wollen wir dem Trend entgegenwirken und setzen darauf, dass die Rinderner bei der verschlankten Variante wieder kommen.“

Die Schützen hauchen ihrem Fest neues Leben ein und brechen mit einer langen Tradition: Die Festtage Montag und Dienstag stehen künftig nicht mehr auf dem Programm. In diesem Jahr erstreckt sich die Rinderner Kirmes über zwei Wochenenden; über das bevorstehende und das vom 14. bis 16. September. „Die Leute sind nicht mehr bereit, sich montags und dienstags von der Arbeit freizunehmen. Da passen wir uns nun an“, erklärt der Wirt. So wird der Auftakt heute um 14:30 Uhr stattfinden, wenn alle uniformierten Schützen im Festzelt antreten und durch das Dorf ziehen. Der Höhepunkt des Tages wird das Königsschießen mit anschließenden Feierlichkeiten im Zelt sein. Am Sonntagmorgen folgt dann die Eröffnung des Kinderfestes sowie das Prinzenschießen. „Das ist traditionell ein Höhepunkt für die Eltern, Großeltern und Angehörigen – das ganze Dorf wird dann auf den Beinen sein“, sagt Schmit.

Das zweite Schützenwochenende wird am darauffolgenden Freitagabend vom Festzug durch das Dorf mit den Majestäten-Paaren und dem Throngefolge eingeläutet. Im Anschluss findet der Krönungsball sowie die Proklamation des neuen Königpaares statt, die bisher am Montagabend ihren festen Platz hatte. „Uns ist klar, dass das ein Kulturwandel ist. Aber wir stehen dazu“, sagt Hagedorn. Während im vergangenen Jahr noch Schlagersänger Olaf Henning das Festzelt einheizte, lädt der Rinderner Schützenverein nun am Samstag zur „Schweizerhaus Revival Party“ ein. Der Abschlusstag steht dann erneut im Zeichen alter Tradition. So wird das Dorf in den Morgenstunden vom Musikzug und dem Tambourcorps Rees geweckt, um nach dem Gedenkgottesdienst auf dem Sportplatz sowie dem Umzug zum Ehrenmal, die Kirmes erneut im Festzelt ausklingen zu lassen.

Mit diesem komprimierten Programm will der 1924 gegründete Schützenverein den Trend umkehren und das Konzept des „Dorf-Rummels“ noch attraktiver machen. „Dann erhoffen wir uns für den Krönungsball schon 200 bis 300 Gäste“, sagt Hagedorn. „Wir wollen in diesem Jahr vor allem wieder eine pläsierige Kermes“, fügt Schmit an.

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