Kleve Freudenberg wächst weiter

Kleve · 140 modere Arbeitsplätze, perfekte Arbeitsbedingungen für Behinderte, die durchs Haus Freudenberg eine sinnvolle Lebensaufgabe bekommen: Für die Metallverarbeitung entsteht in Goch ein 2800-Quadratmeter-Neubau.

kreis kleve "Was für'n Glück – Sonnenschirme", murmelt einer der vielen Ehrengäste erleichtert. Genau die boten die begehrtesten Plätze beim der Grundsteinlegung für ein gewaltiges Bauvhorhaben am Höster Weg in Goch: Auf dem eigenen Grundstück baut die Werkstatt für Behinderte Haus Freudenberg dort nun eine komplett neue Metall-Werkstatt, die 140 Menschen künftig Arbeitsplätze bieten wird (die RP berichtete gestern). Drei Millionen wird das kosten, in 15 Monaten soll der neue Trakt bezugsfertig sein.

Dickes Lob von Landesrätin Martina Hoffmann-Badache, die für den Landschaftsverband Rheinland nach Goch gekommen war, zur Feier des Tages. Besagte drei Millionen bringt das Haus Freudenberg nämlich aus eigener Finanzkraft auf.

Vorbildcharakter

Überhaupt: Der Vorbildcharkater der Werkstätten für Behinderte, die nur noch aus der Entstehungsgeschichte heraus den Namen "Freudenberg" tragen, wurde immer wieder betont. "Behinderte brauchen Verständnis, Zuwendung und eine Lebensaufgabe", so Landrat Wolfgang Spreen für den Kreis, den Hauptgesellschafter der Werkstätten. Das alles biete Freudenberg "in vielfältigster Weise". Arbeit für mehr als 2000 Behinderte aus dem Kreis Kleve im Kreis Kleve. Das erfordere enge Beziehungen zu Unternehmen, immer neue Ideen, wie man die Behinderten sinnvoll beschäftigen könne. Kein Zweifel daran, dass sich Freudenberg unter der Regie von Geschäftsführer Gerd Tönnihsen prächtigst entwickelt hat. Spreen: "In den vergangenen zehn Jahren wurden 35 Millionen Euro in Neubauvorhaben investiert. Das macht deutlich, dass das Haus Freudenberg ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor ist." Denn die meisten Aufträge, die gingen an heimische Unternehmen.

Glückwünsche von Gochs Bürgermeister Karl-Heinz Otto: "Mit Genugtuung nehme ich Termine wie heute wahr, die zeigen, dass die Wirtschaft expandiert." Das Haus Freudenberg ist schließlich auch für den Standort Goch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Martina Hoffmann-Badache betonte für den Landschaftsverband (der Freudenberg-Mitgesellschafter ist), wie stark die Behinderten-Arbeit vom LVR gefördert werde. 21 Millionen Euro gab's dafür – Geld, das, über die LVR-Umlage, unter anderem auch vom Kreis Kleve selbst kommt. "Damit fördern und finanzieren Sie die Teilhabe behinderter Menschen an der Beschäftigung. Die neue Metallwerkstatt werde mit den perfekten, hoch modernen Arbeitsbedingungen, die sie biete, mit dazu beitragen, dass eine neue Zielvereinbarung noch besser umgesetzt werden könne: Bis zu 50 Behinderte sollen in naher Zukunft "ganz normale" Arbeitsplätze bekommen, auf dem so genannten Ersten Arbeitsmarkt. Und das ist der größte Erfolg.

(RP)
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