Messe Kalkar Frauenmesse füllt Gold ins Glas

Kalkar · Am Wochenende wichen viele, vorwiegend jüngere Frauen dem schlechten Wetter Richtung Kalkar aus: Im Wunderland fand die Messe „Frauensache“ statt. Mode, Kosmetik und Wellness standen dort im Mittelpunkt.

 Die auffällig pompös gekleideten Vertreter der Firma „Goldwasser“ werden ihren Schaumwein „Goldrausch“ demnächst auch bei der Verleihung der Goldenen Sonne am 27. April kredenzen. 

Die auffällig pompös gekleideten Vertreter der Firma „Goldwasser“ werden ihren Schaumwein „Goldrausch“ demnächst auch bei der Verleihung der Goldenen Sonne am 27. April kredenzen. 

Foto: Markus van Offern (mvo)

Für viele Besucher war ein Missverständnis der Grund, zu dieser Messe zu fahren. Wer seine Informationen vorwiegend aus sozialen Medien bezieht, konnte nämlich den Eindruck gewinnen, dass es am Wochenende im Kalkarer Wunderland einen riesigen Lagerverkauf einer angesagten Bekleidungsfirma gab. Das war auch nicht ganz falsch – tatsächlich warteten Naketano-Pullis und Jacken in großer Anzahl auf Käufer. Tatsächlich aber ging es bei der „Frauensache“ im Kalkarer Messezentrum um viel mehr – eben um alles, von dem die Veranstalter annehmen oder aus Erfahrung wissen, dass es bei Frauen gut ankommt: Mode, Kosmetik, Frisuren, Nützliches oder einfach nur Nettes.

Gianna Koster vom Messeteam hatte sich das Konzept ausgedacht und die Kategorien festgelegt. „Zeit für mich“ war die Veranstaltung überschrieben, und wie geplant fühlten sich davon Freundinnen, Schwestern und Mutter-Tochter-Gespanne angesprochen. Nur wenige Männer wagten sich in die Messehalle, dabei hatten sie (wie auch die Kinder) in Begleitung einer Frau sogar freien Eintritt. Aber Schals drappieren, Nippes begutachten, sich stylen lassen und Poletänzerinnen bewundern – das ist eher nichts, wobei der eigene Mann eine Hilfe ist. Deshalb waren doch die allermeisten Besucherinnen mit ihresgleichen unterwegs.

 Was schön ist, entscheidet jeder selbst. Beispiel: religiöser Nippes.

Was schön ist, entscheidet jeder selbst. Beispiel: religiöser Nippes.

Foto: Anja Settnik

Ein Schluck Sekt zum Warmwerden kommt immer gut an. Wenn das Getränk golden glitzert, wirkt es noch besser. Die Manufaktur „Goldwasser“ kredenzte ihre Eigenkreation freigebig und engagiert. Schließlich wird der „Goldrausch“ demnächst bei einer Großveranstaltung in Szene gerückt werden: Bei der Verleihung der „Goldenen Sonne“ am 27. April wird der Sektempfang vom Ratinger Patrick Lothar Triebel und seinen Mitstreitern ausgerichtet. „Das Besondere an unserem Lifestyle-Getränk ist das Blattgold darin. Wer schwärmt nicht für Gold – perfekt für einen besonderen Anlass“, meint Triebel, der für Unentschlossene auch Mini-Fläschchen im Angebot hatte.

 Ungezählte Farbideen für gefährliche Krallen.

Ungezählte Farbideen für gefährliche Krallen.

Foto: Anja Settnik

Kevelaers Grande Dame der Schönheit, Lili Lindemann mit ihrer Schulungsfirma „Beauty Consulting“, hielt ebenso Ausschau nach Kundschaft wie diverse Anbieter für falsche Wimpern und Nägel, Verkäuferinnen von Halstüchern, Dessous und Zierrat aller Art. Ungeachtet des jüngsten Ärgers, den sich der Thermomix aufgehalst hat, ließen sich die Frauen gerne das jüngste Modell des Alleskönners vorführen, und auch der berühmte Staubsauger aus dem selben Unternehmen ist offenbar noch immer einen zweiten Blick wert. Vor allem, wenn anscheinend technisch versierte Männer ihn anpreisen.

 Wer es noch nicht weiß: Obst und Gemüse sind gesund.

Wer es noch nicht weiß: Obst und Gemüse sind gesund.

Foto: Anja Settnik

Glaubensfragen aller Art waren Thema auf der Messe: Während die kfd zeitgemäße Frauenthemen aus religiöser Perspektive ansprach, lockte eine dunkelhaarige Dame hinter ihren Vorhang, um Karten und Kaffeesatz zu befragen. Wer glaubt, dass ihm rotierende Kugeln in einem Sofakissen gut tun, der kaufte sich ein solches Wellnessgerät. Und auch die Frage, ob diese Musik, jenes Licht oder eine doppelte Portion Eis jemandem gut tun, ist irgendwie Glaubenssache. „Ist doch auch gar nicht so wichtig, ob das funktioniert. Hauptsache, ich fühle mich gut damit“, sagt eine Frau, die schon duftende Kerzen erworben hat und jetzt überlegt, ob Unterwäsche nicht auch mal rot sein darf. Nur so, für sich.

Vorträge und Shows sorgten für neue Ideen und Unterhaltung. Die Neusser „Monstermacher“ führten Extremformen von Frisur und Make up vor, die „Jump-a-holics“ forderten zum konditionssteigernden Hüpfen auf. Überhaupt war Fitness ein großes Thema, ob für Poledancer oder Rollstuhlsportler. Auch die gesunde Ernährung wurde nicht vergessen – ebenso wenig wie einfach Leckeres. Denn auch Kalorien machen schon mal glücklich.

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