LVR-Klinik in Bedburg-Hau Zwei Jahrzehnte Dienst in der Forensik

Bedburg-Hau · Frank Holtappels ist seit 25 Jahren an der LVR-Klinik Bedburg-Hau tätig. Dabei war er am Aufbau der Frauenforensik maßgeblich beteiligt. Wie er die Zeit erlebt hat - und wie er Ausgleich findet.

 Das Foto zeigt ein Gebäude der Forensik in Bedburg-Hau.

Das Foto zeigt ein Gebäude der Forensik in Bedburg-Hau.

Foto: dpa/Arnulf Stoffel

(RP) Die Pflege ist in den vergangenen Monaten ein viel diskutiertes Thema gewesen. Die personelle Fluktuation in der Branche ist groß. Umso bemerkenswerter ist das Dienstjubiläum von Frank Holtappels, der in diesem Monat seit 25 Jahren an der LVR-Klinik Bedburg-Hau tätig ist. Direkt nach der Schulausbildung 1997 erhielt er als Vorpraktikant für einige Monate erste Eindrücke seines künftigen Berufs. Die gefielen ihm so gut, dass danach sein Berufswunsch feststand und er die dreijährige Ausbildung zum Krankenpfleger an der heutigen LVR-Pflegeschule in Bedburg-Hau begann.

„Der Umgang mit den Patienten hat mir immer viel Freude gemacht“, sagt er. Dafür braucht man ab und an sicher auch mal starke Nerven. Die Kollegen schätzen an mir sicherlich meine geduldige Art,“ sagt Holtappels. Nach dem Abschluss des Examens fand der heute 46-jährige seine erste Arbeitsstelle im Seniorenheim St. Marien in Grieth. Anfang 2000 wechselte er dann zu den Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau und übernahm für vier Jahre eine Stelle als Pfleger auf einer forensischen Station im ehemaligen Bewahrhaus.

Im August 2004, nach der Weiterbildung zum Fachkrankenpfleger, führte ihn sein beruflicher Weg zur Station 5.1. Hier hat Holtappels maßgeblich am Aufbau des Pilotprojektes Frauenforensik mitgewirkt und den Einzug der ersten Patientinnen vom ersten Tag an miterlebt. Mehr als 15 Jahre arbeitete er ausschließlich mit forensischen Patientinnen. Dazu gehörte vor allem der Einsatz der „Dialektisch-Behavioralen Therapie“ , die zur Behandlung von Patientinnen eingesetzt wird, die zur Selbstgefährdung oder Fremdgefährdung neigen oder im Rahmen der Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. „Wichtig ist mir vor allem ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Patientinnen. Ich versuche für sie immer ein offenes Ohr zu haben,“ sagt der Krankenpfleger. Seit September 2019 begleitet er auf einer offenen Station auf dem Klinikgelände forensische Patienten, die dort auf die Dauerbeurlaubung vorbereitet werden.

Wie findet man bei so einem Job Ausgleich? Holtappels investiert viel Liebe in den eigenen Garten. Auch bei Spaziergängen mit seinem Hund konnte er bis dessen Tod im vergangenem Jahr hervorragend Abstand und Erholung vom anspruchsvollen Arbeitsalltag finden. Daher steht für dieses Jahr schon fest, dass die Familie wieder vierbeinigen Zuwachs erhalten wird.

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