Bedburg-Hau Forensik zieht in Fesseln um

Bedburg-Hau · Die forensischen Stationen in den Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau ziehen um – in den Neubau, auf neue Stationen. RP-Redakteur Matthias Grass sprach mit Dr. Jack Kreutz, Fachbereichsleiter Forensik, der den Überblick über das große Unterfangen hat.

Herr Dr. Kreutz, der Umzug einer Klinik ist eine große logistische Aufgabe - sind Sie im Umzugsstress?

Dr. Jack Kreutz Nun ja, wir haben versucht, alle Pannen vorweg zu planen. Die Patienten haben alle ihr Hab und Gut in Kartons verpackt. Diese Kartons wurden kontrolliert und versiegelt, in das künftige Patientenzimmer gebracht und dort eingeschlossen. Außerdem mussten aus einigen Stationen auch neu angeschaffte Betten mitgenommen werden, haben manche Patienten Kleinmöbel oder Stereoanlagen. Der Patient hat zudem ein Handgepäck von rund 20 Kilogramm und zieht – etwas später – seinen Kartons hinterher in die Zimmer. Die betroffenen 250 Patienten wurden in Gruppen eingeteilt und auf die Zimmer verteilt. Da wir aus vier Stationen fünf machen können, konnten wir mit dem Umzug auch Spannungen entzerren, also die Gruppen bei Bedarf neu einteilen.

Mit Blick auf die Diskussion in Heinsberg – wie steht es mit der Sicherheit?

Kreutz Die Patienten fahren in unseren eigenen, hochgesicherten Forensik-Bussen und sind während des Umzugs mit Hand- und Fußfesseln gesichert.

Wie lange dauert der Umzug?

Kreutz Der Umzug hat Anfang März begonnen und hoffentlich wird alles am 26. März über die Bühne gebracht sein.

Wirkt sich ein solcher Umzug auf die Therapie aus?

Kreutz Wir haben unsere Patienten sehr lange auf diesen Tag vorbereitet und versucht, schon im Vorhinein Vieles therapeutisch aufzufangen. Wir hoffen, dass es nicht zu gravierenden Rückschlägen kommen wird.

(RP)
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