Kreis Kleve Fluglärmgegner reisen nach Berlin

Kreis Kleve · / BERLIN (nik) Hildegard Nigbur aus Rees hat die Hoffnung, dass ein Gespräch in Berlin vor einigen Tagen den Fluglärmgegnern weiterhelfen könnte. Als Mitglied des Düsseldorfer Verbandes gegen Fluglärm und der Aktionsgemeinschaft gegen Fluglärm in Kevelaer fuhr sie mit nach Berlin. Als Gesprächspartner standen dort Vertreter des Verkehrsministeriums und des Umweltministeriums zur Verfügung, außerdem die Grüne Abgeordnete Ute Granold (MdB). Die Gäste übergaben 90 000 Unterschriften, in denen Bürger zu folgenden Punkten Stellung nahmen:

Verlangt wird ein achtstündiges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr; die Tagesrandzeiten müssten geschützt werden. In Weeze zum Beispiel darf bis 23.30 Uhr gelandet und ab 6 Uhr morgens geflogen werden – Homecarrier (Ryanair) genießen eine halbe Stunde Verspätungstoleranz. Die Nachtflugbeschränkung im Luftverkehrsgesetz dürfe nicht aufgeweicht werden, über Wohngebieten müsse der Flugverkehr begrenzt werden. Der Luftverkehr soll mit allen Steuern und Gebühren belastet werden, die auch andere Verkehrsträger zu zahlen haben.

Alle Regelungen müssten deutschlandweit gelten, besondere Aufmerksamkeit sei der Schadstoffbelastung der Umwelt zu widmen. Der Vertreter des Umweltministerium habe bemerkt, dass die Möglichkeiten passiven Lärmschutzes ausgereizt seien. Effektive Hilfe könne sich nur aus Betriebsbeschränkungen ergeben. Der Vertreter des Verkehrsministeriums sprach vom Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit, den Luftverkehr möglich zu machen, und dem Schutzbedürfnis der Menschen.

Hildegard Nigbur moniert, dass der Luftverkehr derzeit die Betriebsbeschränkung über die EU angreife. Hier würde auf nationales Recht unmittelbar eingegriffen. Es gehe viel zu sehr um Wirtschaftlichkeit und die Interessen der Fluggesellschaften.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort